Ein Schmerz – viele Ursachen

Rückenschmerzen sind keine Erkrankung per se. Die moderne Betrachtung des Themas "Rückenschmerzen" geht heute davon aus, dass Rückenschmerzen ein Syndrom sind, also ein gleichzeitiges Auftreten oder das Zusammenspiel verschiedener Symptome, die auf eine Erkrankung, Verletzung oder einfach nur auf einen sich verändernden Zustand im Bereich des Rückens hinweisen. Entsprechend vielfältig sind die Ursachen für Rückenschmerzen.

Ursachen und begünstigende Faktoren

Die Liste der meist genannten Ursachen für Rückenschmerzen führen Verspannungen, Zerrungen, Verstauchungen und Nervenkompressionen („eingeklemmter Nerv“) an. Daneben dürfen aber auch Entzündungen, Frakturen, Infektionen, die Osteoporose, die Arthritis oder viele andere Ursachen nicht übersehen oder in ihrer Bedeutung geschmälert werden. Auch Tumoren können zu Rückenschmerzen führen. Insgesamt sind sie jedoch eher selten.

Von den Ursachen abzugrenzen, sind Faktoren, die das Entstehen von Rückenschmerzen begünstigen. Begünstigende Faktoren sind Ihr Alter, Ihr Geschlecht, der aufrechte Gang, Ihre berufliche Tätigkeit und Ihr Freizeitverhalten. Ergänzt werden diese Einflüsse noch einmal durch Psyche, Stress oder andere Erkrankungen.

Arbeiten mit statischer Arbeitsposition (stehen oder sitzen), häufigem Bücken und Drehen oder schwerem Heben sind Musterbeispiele für Tätigkeiten, die Rückenschmerzen begünstigen können. Interessanterweise klagen Menschen, die fast nie mit ihrer Arbeit zufrieden sind, 2,5x häufiger über Rückenschmerzen als Menschen, denen ihre Arbeit meistens Spaß macht. Diese Studie (Spine. 1991 Jan;16(1):1-6.) ist ein gern zitierter Beleg für den sicher noch immer unterschätzten Einfluss unserer „Seele“ auf den Rücken.

Es existiert also durchaus ein breites Potpourri an guten Gründen, warum der Rücken gerne leidet.