Kurze Anmerkungen zur Diagnostik

Rückenschmerzen sind vielfältig. Neben vielen Ursachen existieren auch verschiedene Formen der Wahrnehmung und Verarbeitung. Das erschwert die Diagnostik. Dabei können schon einfache Untersuchungs- und Befragungsmethoden den Patienten und den Arzt ein gutes Stück weiterbringen.

Vorrangige Ziele der Diagnostik

Die wichtigste diagnostische Aufgabe Ihres Arztes ist die schon zu Anfang erforderliche Unterscheidung zwischen spezifischen und nicht-spezifischen Rückenschmerzen. Diese frühe Unterscheidung dient vor allem der rechtzeitigen Aufdeckung von seltenen, aber gefährlichen Krankheitsprozessen, die ein frühes Eingreifen dringend erforderlich machen. Als Leitfaden für die erste Diagnostik dienen die sogenannten „Roten Flaggen“ (red flags), mit denen man unter der Vielzahl akuter Rückenschmerzen die wenigen bedrohlichen Fälle auszufiltern versucht. Rote Flaggen sind demnach Warnhinweise auf schwere Grunderkrankungen. Typische rote Flaggen sind beispielsweise neurologische Ausfälle wie Lähmungen, hohes Fieber oder akute Schmerzen, die von der Brust in den Rücken ausstrahlen.

Sind gefährliche Ursachen Ihrer Rückenschmerzen weitgehend ausgeschlossen, wird der Orthopäde versuchen, anhand von Gesprächen und körperlichen Untersuchungen Risikofaktoren zu erfassen, die auf eine Chronifizierung Ihrer Schmerzen hindeuten können. Diese Risikofaktoren sind in den gültigen diagnostischen Leitlinien unter dem Begriff „Gelbe Flaggen“ zusammengefasst. Eine ausführlichere Darstellung des Konzepts der „Roten und Gelben Flaggen“ finden Sie unter dem Menüpunkt „Symptome“ im Bereich „Rückenschmerzen“.