Begünstigende Faktoren

Gerade bei Rückenschmerzen lassen sich Symptome und Schmerz begünstigende Faktoren nicht immer klar trennen. Der Übergang kann fließend sein. Gerade auch die als „Gelbe Flaggen“ bezeichneten psychosozialen Faktoren sind für sich genommen keine Symptome im eigentlichen Sinne, sondern eben auch Risikofaktoren, die das Entstehen von Rückenschmerzen begünstigen können. Andere, nicht psychosoziale Risikofaktoren sind Ihr Alter, Ihr Geschlecht, der aufrechte Gang, Ihre berufliche Tätigkeit, Ihr Freizeitverhalten oder andere Erkrankungen. Diese Aspekte machen deutlich, dass gerade bei Rückenschmerzen die klassische Trennung von Ursache und Wirkung (Symptome) nicht immer konsequent anzuwenden ist. Rückenschmerzen sind daher immer als ganzheitlicher, alle Lebensbereiche umfassender Beschwerdekomplex zu verstehen.

Der Schmerz

Das eigentliche Leitsymptom sowohl von unkomplizierten als auch von komplizierten Rückenschmerzen bleibt allen Überlegungen zum Trotz der Schmerz. Er steht vor allem bei unkomplizierten Rückenschmerzen ganz im Vordergrund Ihres Erlebens.

Die häufigste Form der Rückenschmerzen sind die im Lendenwirbelbereich wahrgenommene Schmerzen, oft auch als Kreuzschmerzen bezeichnet.

Die Schmerzen sitzen meist im unteren Teil des Rückens. Sie können bis ins Gesäß, in den hinteren Bereich der Oberschenkel oder die Leistenregion ziehen.

Muskelverspannungen, Myegelosen und Hartspann

Der Schmerz wird oft von Muskelverspannungen verursacht. Ihre verspannten, harten Muskeln „reizen“ dann in der Nähe liegende Nerven. Diese Reizung empfinden Sie als Schmerz. Werden die Nervenfasern eines Nervs "gereizt“, die für weiter entfernte Bereiche verantwortlich sind, können die Schmerzen typischerweise bis in die Beine oder auch in andere Abschnitte Ihres Rückens ausstrahlen.

Um die Schmerzen zu verringern, verspannen sich andere Muskelabschnitte mit dem Ziel, für Entlastung zu sorgen. Die ursprünglich auf Ausgleich bedachten Verspannungen entwickeln sich immer weiter. Sie „schaukeln sich hoch“, bis die Wirbelsäule "schief“ steht. Durch die als Symptom bekannte Schiefstellung werden andere Rückenabschnitte belastet, die Muskeln dieser Abschnitte verspannen sich ebenfalls und der Rücken schmerzt nun auch auf der bisher schmerzfreien Seite. Schließlich können sogar die Hüften wegen eines schiefstehenden Beckens schmerzen.

Angespannte einzelne Muskelbereiche sind manchmal als kleine Knoten in der Muskulatur zu tasten. Ihr Orthopäde spricht dann von Myegelosen (Myogelosen). Größere verspannte Muskelflächen werden Hartspann genannt.