Risikoermittlung osteoporotischer Frakturen

Zunächst sollten Sie überprüfen, welche allgemeinen Risiken für eine Osteoporose bei Ihnen gegeben sind. Solche Risiken sind bereits erlebte Frakturen, bekannte Oberschenkelhalsfrakturen bei einem Elternteil, Nikotinkonsum, häufige Stürze in den letzten Monaten und Bewegungsmangel.

Sollte einer dieser Risikofaktoren bei Ihnen gegeben sein, können Sie zu Ihrem Alter 10 Jahre pro Risikofaktor addieren. Ein 65-jähriger Raucher beispielsweise wird so zu einem 75-jährigen Mann.

Mit Ihrem anhand der Risikofaktoren ermittelten „virtuellen“ Alter betrachten Sie bitte die folgende Liste aus T-Werten und Lebensalter. Wenn eine der gelisteten Konstellationen aus Geschlecht und T-Wert auf Sie und Ihr „virtuelles“ Alter zutrifft, ist Ihr Risiko, einen Knochenbruch zu erleiden größer als 30%. Es besteht dringender Handlungsbedarf.

  • T-Wert: -4,0
    Frauen zwischen 50 und 60 Jahren
    Männer zwischen 60 und 70 Jahren
  • T-Wert: -3,5
    Frauen zwischen 60 und 65 Jahren
    Männer zwischen 70 und 75 Jahren
  • T-Wert: -3,0
    Frauen zwischen 65 und 70 Jahren
    Männer zwischen 75 und 80 Jahren
  • T-Wert: -2,5
    Frauen zwischen 70 und 75 Jahren
    Männer zwischen 80 und 85 Jahren
  • T-Wert: -2,0
    Frauen älter 75 Jahre
    Männer älter 85 Jahre

Gibt es Ausnahmen von dieser Regel?

Ja. Patienten mit spontanen Wirbelkörperfrakturen werden immer behandelt, unabhängig von T-Wert und tatsächlichem Alter.

Die Therapie

Grundsätzlich müssen bei der Therapie der Osteoporose zwei Ansätze verfolgt werden. Zum einen empfehlen sich Basismaßnahmen zur Frakturprophylaxe und zum anderen eine medikamentöse Behandlung.