Prophylaxe im Erwachsenenalter

Die im Kindes- und Erwachsenenalter erworbene Knochenmasse und Knochenstabilität determinieren das Risiko, in fortgeschrittenem Alter an Osteoporose zu erkranken. Je stabiler Ihr Knochengewebe, desto geringer Ihr Frakturrisiko.

Wenn Ihr Knochengewebe in Ihren Mitzwanzigern sein Maximum an Masse und Stabilität erreicht hat, sorgt ein als „Remodeling“ bekannter Prozess dafür, dass es in dieser Form erhalten bleibt. „Remodeling“ kennzeichnet einen ständigen Um- und Aufbauprozess von Knochensubstanz, bei dem altes Knochengewebe abgebaut und neues Knochengewebe aufgebaut wird. Die fortlaufende Erneuerung ist verantwortlich für die Kraft und Stärke Ihrer Knochen.

Während im Kindes- und Jugendalter der Knochenaufbau überwiegt, steht im Erwachsenalter zunehmend der Knochenabbau im Vordergrund. Beide Prozesse sind in hohem Grade abhängig von der Knochenbelastung. Gut belasteter und ständig trainierter Knochen wird vermehrt aufgebaut und vor allem weniger extensiv abgebaut. Er enthält mehr „neues“ und stabileres Knochengewebe.

Jeder Umstand, der zu einer Verminderung oder Verlangsamung des Knochenstoffwechsels führt, bewirkt im Erwachsenalter zwangsläufig einen schnellen Verlust von Knochenmasse und in der Konsequenz brüchige Knochen. Die Ernährungs- und Lifestyleempfehlungen für Kinder Jugendliche lassen sich daher weitgehend auch auf Erwachsene übertragen.

  • Stellen Sie sicher, dass die tägliche Zufuhr von Kalzium mit der Nahrung den Richtwerten Ihres Landes oder Ihrer Region entspricht. Die für Deutschland empfohlene tägliche Kalziumzufuhr beträgt ca. 1000 mg
  • Die Aufnahme von Kalzium muss durch regelmäßige und ausgewogene Ernährung und nicht nur durch Milchprodukte sondern auch durch grünes Gemüse oder kalziumhaltige Mineralwässer. erfolgen
  • Gewährleisten Sie eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D durch Aufnahme mit der Nahrun (Fisch, Eier, Pilze etc.)
  • Durchschnittlich 30-minütige Sonnenlichtexposition pro Tag mit unbedecktem Kopf und Händen (zur Vermeidung eines Vitamin-D-Defizits)
  • Vermeiden Sie phosphathaltige Lebensmittel (z. B. Limonaden, Wurst, Schweinefleisch, Schmelzkäse), da diese die Kalziumaufnahme hemmen
  • Vermeidung von Untergewicht (BMI > 20)
  • Absoluter Stopp der Nikotinzufuhr
  • Kaffee und Alkohol auf ein Minimum reduzieren
  • Regelmäßige körperliche Aktivität mit Belastung des gesamten Bewegungsapparates
  • Überprüfung der Einnahme und der Dosierung von Medikamenten, die eine Entwicklung der Osteoporose begünstigen können

Die Empfehlungen zur Prävention entsprechen den Empfehlungen zur Basistherapie. Alle empfohlenen Maßnahmen können daher auch durchgeführt werden, wenn bereits eine Osteoporose diagnostiziert wurde.

Informationen zur Ernährung, zu Trainingsprogrammen oder über Medikamente, die eine Osteoporose begünstigen können, erhalten Sie bei Ihrem Orthopäden.