11.03.13

Grundsätzliches zur medikamentösen Therapie einer Osteoporose
Alle Osteoporosemedikamente beeinflussen den Knochenstoffwechsel positiv. Daher kann sich die Knochenqualität unter einer angewendeten Therapie deutlich verbessern. Voraussetzungen für den Erfolg aber bleibt eine konsequent und ohne Unterbrechung durchgeführte Behandlung über einen vorab festzulegenden Zeitraum.

Leider führen die zur Verfügung stehenden Medikamente maximal zu einer Verbesserung der Knochenqualität, niemals aber zur vollständigen Heilung. Eine Osteoporose bleibt daher eine lebenslange Herausforderung.
 
Maßstäbe des Erfolgs einer medikamentösen Osteoporosetherapie sind neben dem Verhindern von Knochenbrüchen, die Verbesserung Ihrer Schmerzproblematik und natürlich die Wiedererlangung von Mobilität und Lebensqualität.
 
Es gibt viele Ursachen für eine Osteoporose. Um eine Therapie entsprechend (passend) auswählen zu können, ist es daher wichtig, vor dem Beginn der Therapie die Ursachen der Osteoporose genau zu analysieren. Eine wirkungsvolle Analysemöglichkeit ist die Anamnese. Im Abgleich mit einer eventuell zu entdeckenden Grunderkrankung kann dann eine für Sie persönlich Behandlungsstrategie eingeleitet werden.
 
Beispielsweise könnte bei Ihnen ein verzögerter Knochenaufbau oder auch ein verstärkter Knochenabbau vorliegen. Für beide Situationen gibt es spezielle Medikamente die zum Einsatz kommen können. 
  • Medikamente, die knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) daran hindern, den Knochen über das normale Maß hinaus abzutragen, sind wahrscheinlich Mittel der ersten Wahl bei Formen der Osteoporose mit verstärktem Knochenabbau. 
  • Medikamente, die die Aktivität knochenaufbauender Zellen (Osteblasten) verstärken, beschleunigen hingegen den verzögerten Knochenaufbau.
Es kommt also sehr darauf an, durch Anamnese und Diagnostik herauszufinden, welche Art von Medikamenten Sie zur Behandlung benötigen: 
  • Knochenaufbauende Medikamente oder 
  • Medikamente, die den Knochenabbau verhindern
Ziele der medikamentösen Behandlung und Rangfolge der Medikamente
Das übergeordnetes Ziel jeder dieser Optionen Behandlung besteht darin, den Knochenstoffwechsel mit Hilfe von Medikamenten anzuregen, um letztlich das Knochenbruchrisiko einzugrenzen oder 
evtl. sogar auszuschalten.
 
Die Rangfolge der auszuwählenden Medikamente richtet sich dabei nach Evidenzgraden (Wirksamkeitsnachweisen). Hier gilt (kurzgefasst) Evidenzgrad A ist höher Evidenzgrad B, B ist höher Evidenzgrad C etc. … Lesen Sie dazu auch bitte den noch zu erscheinenden Artikel „Zulassung, Nutzen und Evidenz eines Medikamentes“ in dieser Reihe über die medikamentöse Osteoporosetherapie.
 
Fazit
  • In den letzten Jahren hat die wissenschaftliche Entwicklung hochwirksame Medikamente zur Prävention und Behandlung der Osteoporose hervorgebracht. 
  • Im Vordergrund jeder Therapieform und der Weiterentwicklung von Medikamenten steht die Verhinderung von Knochenbrüchen (Frakturen). 
  • Eine Osteoporose-Therapie ist nur soviel wert, wie sie Knochenbrüche verhindern kann!
  • Eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient ist die beste Voraussetzung, eine Therapie erfolgreich durchzuführen.
  • Therapietreue führt zum Therapieerfolg 
 
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