18.02.19
Spinal Stenosis
Spinalkanalstenose

Der enge Spinalkanal kann zur Ursache vielfältiger Beschwerden werden.
Teil 2: Symptome und Diagnostik

Symptome des engen Wirbelkanals

Da es sich bei dieser Krankheit um eine Erscheinung der zweiten Lebenshälfte handelt, wird sie sehr oft verkannt oder unterschätzt. Einfache Röntgenbilder der Wirbelsäule zeigen eine erhebliche Veränderung an den verschiedensten Stellen. Dennoch sind die Symptome typisch und durch eine gezielte Operation meist deutlich zu bessern.

Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule

  • Seit Jahren bestehende Rückenschmerzen (Lumbalgie), und Schmerzen die vom Rücken in ein, oder beide Beine ziehen (Lumboischialgie).
  • Neurologische Ausfallerscheinungen wie Sensibilitätsstörungen und motorische Ausfälle, die sich dem Segment der Wirbelsäule zuordnen lassen, in dem die Stenose vermutet wird.
  • Claudicatio spinalis-Symptomatik mit erheblicher Verkürzung der Gehstrecke.

Als Claudicatio spinalis bezeichnet man das schmerzbedingte Hinken im Rahmen einer Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule. Sie äußert sich durch belastungsabhängige, immer wieder auftretende Schmerzen während des Gehens, die bei ebestimmten Haltungen der Wirbelsäule (Bergaufgehen, gebücktes Gehen) sistieren. In der Regel sind neurologische Beschwerden wie "Kribbeln" oder "Ameisenlaufen" assoziiert.

  • Sehr oft nach vorne gebeugte Haltung beim Laufen sowie weitgehende Beschwerdefreiheit beim Fahrradfahren.

Die anfänglich vorübergehenden Ausfallerscheinungen können bei voll ausgebildetem Krankheitsbild dauerhaft werden. Neben den Lähmungserscheinungen der unteren Extremitäten können auch Blasen- und Mastdarmstörungen auftreten.

Spinalkanalstenose der Halswirbelsäule

  • Seit Jahren bestehende, zunehmende Nacken-Schulter-Armschmerzen.
  • Bis in die Stirn ziehende Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, besonders bei Lagewechsel.
  • Das Gefühl, eine Kralle säße im Nacken
  • Ohrgeräusche (Tinnitus)
  • Schmerzhafte Bewegungseinschränkung der Halswirbelsäule (HWS).
  • Nachts ist oft kein Schlaf zu finden, weil man nicht weiß, wie man den Kopf noch legen soll.
  • Man ist nicht mehr in der Lage den Stift beim Schreiben richtig zu halten.
  • Es wird immer schwerer, die Knöpfe am Hemd selbst zu schließen.
  • Gang- und Standunsicherheit: Besonders nachts bei wenig Licht ist der Gang sehr unsicher.
  • Das gangbild ändert sich: Es wird breitbeiniger,der patient bewegt sich, als sei er angetrunken.

Wie bei den Symptomen der Lendenwirbelsäule entsprechen die Symptome mit Schmerzausstrahlung in den Arm sowie Ausfallerscheinungen im Sinne von Sensibilitätsstörungen und motorischen Ausfällen den betroffenen Segmenten.

Diagnostik eines engen Spinalkanals

Die Diagnostik der Spinalkanalstenose ist umfangreich und für die Operationsstrategie sehr wichtig. Das Ziel ist ein möglichst schnelles und schonendes diagnostisches Vorgehen. Durch die Diagnostik sollte auch geklärt werden, wie ausgedehnt ein operativer Eingriff sein müsste (Operationsplanung) und wie das weitere Vorgehen angegangen werden sollte (Operationsstrategie).

Röntgenübersichtsaufnahmen der HWS oder LWS sowie eine technisch einwandfreie MRT-Untersuchung sind unerlässlich. In vielen Fällen ist zur Festlegung der Operationsstrategie eine MRT-Myelographie im Bereich der LWS erforderlich. Eine lumbale oder cervikale Myelographie und Myelo-CT mit Kontrastmittel können in einigen Fällen notwendig werden.

Zudem sollten bei Verdacht auf eine Instabilität, d.h. ein Gleiten des Wirbelkörpers über den anderen, Funktionsaufnahmen der halswirbelsäule oder der Lendenwirbelsäule durchgeführt werden, um ganz eindeutig die Operationsstrategie festzulegen. Das bedeutet, ob eine zusätzliche Stabilisierung mit Versteifung des Segments in gleicher Sitzung erforderlich ist.

Im MRT gelingt die Darstellung der beengenden Strukturen bzw. der beengten Strukturen am besten.

Quellen: