28.01.19

Der enge Spinalkanal kann zur Ursache vielfältiger Beschwerden werden.
Teil 1: Begriff und Ursachen.

Der enge Spinalkanal kann zur Ursache vielfältiger Beschwerden werde

Der Wirbelkanal ist eine Art Kabelschacht des menschlichen Körpers. Er verläuft an der Hinterseite der Wirbelsäule. Gebildet wird der Wirbelkanal durch die Wirbelkörper und die Wirbelbögen.

Die einzelnen Wirbel sind wie eine Kette zusammengesetzt. Die übereinanderligenden Wirbelbögen bilden so den Wirbelkanal. Er schützt die Nerven mit seiner festen knöchernen Struktur bei gleichzeitiger guter Beweglichkeit. In jeder Etage, zwischen zwei benachbarten Wirbelkörpern, verlassen zwei Nerven (einer links, einer rechts) diesen Wirbelkanal, um eine bestimmte Region des Körpers zu versorgen.

Der sekundär - als Folge anderer Veränderungen auftretende - enge Spinalkanal ist eine chronisch degenerative Erkrankung der Wirbelsäule des fortgestrittenen Lebensalters.

Beteiligt an der zunehmenden Enge des Kanals sind hauptsächlich drei Strukturen:

  1. Die Bandscheiben: Sie können sich im Lauf des Lebens in den Wirbelkanal vorwölben.
  2. Die Wirbelgelenke: Wenn sie sich abnutzen, können sie sich um mehr als das Doppelte verbreitern. Auch dies verengt den Wirbelkanal.
  3. Die Bänder: Sie verbinden die einzelnen Wirbelbögen miteinander. Im Rahmen degenerativer Veränderungen verdicken sie sich. Auch dies geht auf Kosten des Wirbelkanals.

Diese pathologische Einengung des Spinalkanals führt zur Kompression der Nerven im Wirbelkanal. Der Kompressionsdruck auf die Nervenfasern, die zu den Muskeln und Organen ziehen beeinträchtigt deren Innervierung und somit deren Funktion. Werden Nervenfasern, die Empfindungen Zum zentralen Nervensystem leiten komprimiert, entstehen Störungen wie "Kribbeln" oder "Ameisenlaufen" etc. Ein Sonderfall durch den Druck auf die Schmerzfasern ausgelöste chronische Schmerzempfindungen. Spinalkanalstenosen führen zu typischen Beschwerden bzw. Ausfällen. Diese können soweit gehen, dass eine operative Behandlung zur Lösung der Kompression notwendig wird.

Es handelt sich bei der Spinalkanalstenose nicht nur um einen "einfachen" Bandscheibenvorfall, sondern um ein komplizierteres Krankheitsbild, dessen Diagnostik und operative Behandlung entsprechende Fachkenntnis und mikrochirurgische Operationstechnik erfordert.

Betroffen sind in der Regel die beweglichen Abschnitte der Wirbelsäule (HWS und LWS) und zwar oft in mehreren Segmenten. Aufgrund der krankhaften Veränderung oft aller Strukturen der Wirbelsäule entsteht sehr oft ein degeneratives Wirbelgleiten (Verschieben der Wirbel gegeneinander), was den Druck durch Einklemmung nervaler Strukturen erhöhen kann.

Quellen:

Herniated Disc
Bandscheibenvorfall