30.06.13
Vor dem Eingriff
Vor dem Eingriff werden Sie von Ihrem Chirurgen und Ihrem Anästhesisten aufgeklärt. In den Aufklärungsgesprächen bekommen Sie Anweisungen für Ihr weiteres Verhalten bis zur Operation. Dazu zählen beispielsweise Informationen darüber, ab wann Sie nüchtern bleiben sollen oder  welche Medikamente rechtzeitig abzusetzen sind (z.B. blutverdünnende Medikamente). Gleichzeitig werden Sie über den Ablauf, die Risiken und die Betreuung nach dem Eingriff informiert.
 
Bei ambulant erfolgenden Eingriffen muss die Nachsorge vorab geklärt sein. Wichtige Fragen in diesem Zusammenhang sind unter anderem die Organisation des Krankentransportes nach Hause, die Verordnung von Schmerzmitteln oder entzündungshemmenden Medikamenten, die weitere Nachbetreuung durch den Hausarzt und den Krankengymnasten und die Terminabsprache für Nachkontrollen in der Klinik. Viele Kliniken nehmen Ihnen gerne eine Teil dieser Aufgaben ab (z.B. Betreuung durch die dem Haus angeschlossene Krankengymnastik oder die Organisation des Transportes. Für andere Aspekte der Nachversorgung wie die hausärztliche Betreuung oder die Organisation des häuslichen Umfeldes (Treppen, Toilette etc.) bleiben Sie jedoch alleine selbst verantwortlich. Stellen Sie daher sicher, dass alle offenen Fragen bis zum Eingriff geklärt sind.
 
Nach dem Eingriff
Auch bei der ambulanten Bandscheibenoperation bleiben Sie nach dem Eingriff noch für mehrere Stunden unter Beobachtung – so lange bis Sie aufstehen können und sich fit für den Heimweg fühlen. Die Narkose wird relativ schnell nachlassen, so dass sie bald wieder ansprechbar sind. 
 
Bis die Beeinträchtigung der Wahrnehmungsfunktionen wieder völlig verschwunden ist, dauert  es aber etwas länger. Sie sollten daher dafür Sorge tragen, dass auch zuhause Hilfe gegeben oder schnell erreichbar ist. 
 
Der Heimweg sollte möglichst liegend erfolgen – entweder mit einem speziellen Krankentransport oder auf dem (bequemen!) Liegesitz eines Autos.
 
Direkt nach der Operation können Sie sich schon im Bett bewegen, ohne dass Sie Angst haben müssen, dass etwas passiert. Sobald die Narkosewirkung vollständig abgeklungen ist, können Sie mit Hilfestellung über die Bauchlage aus dem Bett rollend aufstehen. Lassen Sie sich über die Technik des richtigen Aufstehens vorab aufklären. Diese Aufstehtechnik sollte auch noch in den nächsten Monaten nach dem Eingriff befolgt werden, da die Lendenwirbelsäule dabei stabilisiert wird.
 
Mit dem Wasserlassen klappt es meistens sofort, spätestens nach dem Aufstehen. In seltenen Fällen muss der erste Urin auch einmal mit über einen (Katheter abgelassen werden. Ein akuter schmerzhafter Harnverhalt ist ein Notfall. Sie sollten daher nicht zögern, die Klinik zu kontaktieren.
 
Da leichtere Rückenschmerzen nach der Operation noch normal sind, erhalten Sie meist schon während der Narkose ein Schmerzmittel, das oft bis zu Ihrer Entlassung noch als Infusion weiter verabreicht wird. Zur Weiterbehandlung bekommen Sie Tabletten zur Muskelentspannung und Abschwellung, die Sie nach Anweisung des Arztes noch etwa zwei Wochen einnehmen sollten. Bei Bedarf ist die zusätzliche Einnahme von Schmerzmitteln möglich. Bitte beachten Sie aber, dass eine zu großzügige Einnahme von Schmerzmitteln zum Nachlassen der Wirkung und zu schweren Nebenwirkungen führen kann.
 
Da der Druck auf die Bandscheiben im Sitzen und gebückter Haltung am größten ist, sollten Sie diese Körperpositionen für etwa zwei Wochen vermeiden. Ihre Mahlzeiten sollten Sie daher liegend oder im Stehen einnehmen. Die ersten Tage sollten Sie noch viel liegen, nicht lange stehen und mehrmals am Tag kurz herumlaufen. Dies können am ersten Tag z.B. 10 x 10 Minuten sein, danach steigern Sie Tag für Tag Dauer und Häufigkeit. Auch  bei Liegeschmerzen sollte man aufstehen und umhergehen.
 
Ab dem dritten Tag nach der Operation können Sie duschen, wobei der Verband wasserdicht abgeklebt werden sollte. Entsprechendes Klebematerial erhalten Sie von der Klinik oder in Ihrer Apotheke.
 
Das selbstständige Auto Fahren ist je nach Heilungsverlauf erst nach etwa 2 - 3 Wochen wieder erlaubt. Längere Strecken sollten aber weiterhin vermieden werden.
 
Nach etwa einer Woche kann mit einer intensiven Krankengymnastik begonnen werden, eventuell auch in Form einer ambulanten Rehabilitation.
 
Der nächste Arzttermin
Noch am Tag des Eingriffs, wird Ihr Arzt Ihnen mitteilen, wann Sie zur nächsten Kontrolluntersuchung wiederkommen sollten. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie diesen Termin unbedingt einhalten. Unter Umständen wird auch ein Hausbesuch vereinbart.
 
Bekommen Sie zu Hause höheres Fieber, starke Schmerzen, Lähmungserscheinungen oder stellen Sie an der Wunde Rötungen und andere Entzündungszeichen fest, sollten Sie umgehend mit einem Arzt Kontakt aufnehmen.  In der Regel wenden sich die Patienten unmittelbar an die chirurgische Ambulanz ihrer Klinik.