18.03.19

In der Therapie vieler Erkrankungen ist Bewegung ein wichtiger Aspekt. Die Arthrose macht da keine Ausnahme. Jetzt hat sich auch das öffentlich rechtliche  Bildungsfernsehen dieses Themas angenommen.

An dieser Stelle möchten wir Sie auf ein regelmäßig ausgestrahltes, qualitativ hochwertiges Fernsehformat hinweisen. In der vom NDR ausgestrahlte Sendung "Die Bewegungs-Docs" werden gesundheitliche Themen nicht nur besprochen, erläutert und diskutiert, sonern der Zuschauer als Patient wird animiert und motviert, die vorgestellten Übungen direkt in die Praxis umzusetzen. Schwerpunktthemen sind aufgrund dieses Ansatzes natürlich vor allem Erkrankungen, bei den ausreichende und zielgerichtete Bewegung ein wertvoller, oft unverzichtbarer Teilaspekt eines Therapiekonzeptes darstellt. So verwundert es nicht, dass die Themen Arthrose, Osteoporose und Rückenschmerzen zu den häufiger behandelten Anliegen der "Bewegungs-Docs" zählen. Ergänzt werden die Beiträge über entsprechende Sendungen, die unter dem Titel "Die Ernährungs-Docs" ausgestrahlt werden. Beide Sendungen finden Sie zu verschiedenen Sendeterminen  im laufenden Programm des NDR oder abrufbar in der Mediathek der ARD (NDR).

Bewegung bei Arthrose: Übungen und Tipps

Bei Arthrose ist Bewegung entscheidend: Naturgemäß versucht man, das betroffene Gelenk zu schonen und Schmerzen zu vermeiden. Aber: Gerade bei Belastung wird die wichtige Gelenkflüssigkeit durch den Knorpel gepumpt, die ihn ernährt und das Gelenk "schmiert".

Mehrmals wöchentliche gezielte Bewegung, gern Kraftsport, gegebenenfalls Kranken- oder gelenkschonende Wassergymnastik, stärkt außerdem die stützende Muskulatur ums Gelenk und fördert die Durchblutung. Massagen können die Beweglichkeit zusätzlich verbessern.

Übungen für den Alltag

Bewegung lässt sich ganz einfach in den Alltag einbauen. Dafür muss man aber nicht im Fitnessstudio schwere Gewichte stemmen, sondern das Training kann auch ganz einfach zu Hause stattfinden. Um die Gelenkknorpel gut zu versorgen, sollten die Übungen mindestens zwei Mal täglich, morgens und abends, durchgeführt werden:

  • Durchbewegen aller Knorpel durch Nutzen aller Gelenke.
  • "Liegestütze" im Stehen an einer Wand.
  • Kniebeugen und Ausfallschritte.
  • Die Treppen laufen, anstatt den Fahrstuhl zu nehmen.
  • Beim Zähneputzen morgens auf einem Bein stehen - wenn möglich, dabei eine Kniebeuge machen.
  • Besonders geeignet sind auch Übungen auf wackeligem Untergrund, zum Beispiel auf einem Wackelbrett: Auf einem Bein stehen und das andere Bein im 90-Grad-Winkel anheben - um den Schwierigkeitsgrad ein bisschen zu verstärken, kann man die Augen schließen. Diese Übung lässt sich auch zu Hause durchführen, zum Beispiel auf einer Handtuchrolle oder einem Sofakissen.

Diese Sportarten sind gut für die Gelenke

Grundsätzlich ist jede Bewegung gut. Aber Sportarten mit Start-Stop-Bewegungen wie Tennis, Fuß- oder Basketball belasten die Gelenke sehr. Besser sind Ausdauersportarten mit gleichförmigen Bewegungen. In Absprache mit dem Arzt sind geeignet:

  • Fahrradfahren
  • Schwimmen
  • Aquagymnastik
  • Laufen
  • Walken

Durch den Auftrieb im Wasser ist Schwimmen auch bei Übergewicht gelenkschonend. Patienten mit einem künstlichen Gelenk müssen aber aufpassen, Schwimmen kann für das neue Gelenk gefährlich sein. Der Crosstrainer ist gerade bei Übergewicht eine gelenkschonende Alternative zum Laufen und Walken. Dabei wird das Gelenk auf Schienen geführt und es gibt keinen direkten Aufprall - und der Oberkörper wird gleich mittrainiert.

Bandagen helfen nicht

Orthopäden warnen jedoch vor Tape-Verbänden und Bandagen, die inzwischen überall erhältlich sind. Sie sollen angeblich beim Training die Gelenke stabilisieren. Doch das funktioniert nicht, Patienten mit einem instabilen Kniegelenk geben solche Produkte beispielsweise nicht die notwendige Stabilität. Auf Dauer helfen ohnehin weder Spritzen, Tabletten oder Bandagen. Nur das richtige Training kann Arthrose aufhalten oder verhindern.

Quellen:

Die Sendung zu diesem Text wurde am 11.03.2019 im NDR ausgestrahlt und wird seitdem im Nachmittagsprogramm wiederholt. Sie ist weiterhin in der Mediathek des NDR verfügbar. Videos zum Text finden Sie auf den Internetseiten des NDR: