20.01.19

Die Bedeutung der therapeutischen Behandlung einer unzureichenden Knochendichte ist das Aufhalten des Fortschreitens.

Das Ziel medizinischer Behandlungsmaßnahmen sollte eine Heilung sein, worunter der Prozess der Rückbildung einer Erkrankung bzw. einer pathologischen Gewebsveränderung in den gesunden Ausgangszustand verstanden wird. Eine andere, sehr alte  Definition ist die “Erlösung von den Leiden”.

Heilung, auch Genesung  genannt, ist möglich, aber selten. Ein gutes Beispiel sind Infektionskrankheiten, die durch die Gabe von Antibiotika oder andere den Heilungsprozess unterstützende Maßnahmen “verschwinden”.Der Patient ist dann “geheilt” oder “gesundet”. 

Bei vielen Erkrankungen oder Verletzungen bleibt die vollständige Heilung jedoch die Ausnahme. Therapeuten und Patienten müssen sich mit Etappenzielen zufrieden geben, die aber die Lebensqualität verbessern oder sogar ohne Einschränkungen des körperlichen oder seelischen Empfindens einhergehen können. Das Spektrum solcher “Etappenziele” ist breit und reicht von unbedeutender Narbenbildung auf der Haut nach Verletzungen bis zu wenigen Monaten Lebensverlängerung bei Krebserkrankungen.

Eine erfolgreiche Therapie kann daher - stark vereinfacht - über drei Ziele definiert werden:

  1. Vollständige Heilung (oder Genesung) als Rückkehr zum Ausgangszustand
  2. Erreichen eines Stillstandes (Stabilisierung) ohne weitere Verschlimmerung des Leidens mit zurückbleibenden defekten (Defektheilung)
  3. Verlangsamung des Verlaufs einer Erkrankung

Zu den nicht vollständig heilbaren Erkrankungen zählt auch die Osteopenie als Vorstufe der Osteoporose. Dennoch ist sie erfolgreich therapierbar, da sich sie sich durch geeignete Maßnahmen, Behandlungen und die richtige Lebensführung  ihrer Entwicklung naufhalten lässt. Die Knochendichte kann stabilisiert werden und sich zum Teil wieder verbessern!

Die Osteopenie bezeichnet eine Minderung der Knochendichte, es handelt sich um eine Vorstufe zur Osteoporose. Allerdings bekommt nicht jeder Mensch mit diagnostizierter Osteopenie eine Osteoporose.Vielmehr ist Osteopenie folgendermaßen definiert: Die Messwerte der Knochendichte liegen bei der Osteopenie zwischen 1,0 und 2,5 Standardabweichungen niedriger im Vergleich zu einer alters- und geschlechtsspezifischen Norm (=T-Score). Auch wenn es sich erst ab einem Messwert von 2,5 Standardabweichungen um eine Osteoporose handelt, bedingt bereits die Osteopenie ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche.

Wird keine Behandlung durchgeführt, kann sich die Osteopenie weiterentwickeln und in eine Osteoporose münden. Die Gefahr für Knochenbrüche ist erhöht. Bereits eingetretene Defekte sind nicht mehr rückgängig zu machen! Bereits bestehende Defekte oder gewisse Einschränkungen bleiben bestehen. Abgesehen davon, kann der Zustand der Knochen sich allgemein aber bessern.

Im Fall der Osteopenie ist zumindest ein Stopp des Abbauprozesses und sogar der Wiederaufbau von Knochensubstanz in einem allerdings vergleichsweise bescheidenen Rahmen möglich. Eine Zunahme von zehn Prozent im Verlauf einer mehrjährigen Therapie ist realistisch. Hierzu stehen der Medizin geeignete Präparate zur Verfügung. 

Auch ein gesunder Lebensstil kann erheblich zum Wohlbefinden eines an Osteopenie erkrankten Menschen beitragen und die Stabilität der Knochen fördern. Insbesondere eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung spielen eine Rolle. Alkohol und Nikotin sollten so weit wie möglich gemieden werden. Eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D ist hingegen wichtig.

Allerdings gibt es eine Ausnahme: Eine Osteopenie aufgrund einer anderen Erkrankung (sekundäre Osteopenie) kann behoben, d.h.geheilt werden. 

Eine sekundäre Osteopenie liegt vor, wenn eine Grunderkrankung sie auslöst. In diesem Fall wird die jeweilige ursprüngliche Erkrankung behandelt. Kann der Auslöser der Osteopenie damit beseitigt werden, dann normalisiert sich nach einiger Zeit die Knochenstabilität wieder. Eine sekundäre Osteopenie kann damit rückgängig gemacht werden. Wichtig ist es, die Grunderkrankung festzustellen, damit sie gezielt therapiert werden kann.

Die für die Osteopenie gemachten Ausführungen geltenmit entsprechenden Modifikationen auch für die Behandlung der Osteoporose.

Quelle und Anregung: