24.03.19

Der Konsum von Cannabis reduziert die Knochendichte. Das Osteoporose-Risiko steigt.

Cannabis gilt als eine der beliebtesten Drogen – und wird zunehmend auch als legales Schmerzmittel eingesetzt. Im Ergebnis eindeutig, in der gesellschaftlichen Wertung aber immer noch strittig, ist, dass der regelmäßige Konsum von Haschisch auch Risiken birgt. So kann Cannabis den Ausbruch von Psychosen fördern oder die Fitness der Spermien verringern. Ob Kiffen dagegen dumm macht, wird bis heute kontrovers diskutiert. Wie neuere Studien nun nahelegen, schadet Haschisch auch den Knochen.

Kiffer wiegen im allgemeinen weniger und haben einen niedrigeren Body-Mass-Index. Untergewicht ist - ebenso wie Übergewicht - ein Risikofaktor für die Entstehung einer Osteoporose. Wer regelmäßig einen Joint raucht, hat neben einem niedrigen Body-Mass-Index meist auch dünnere Knochen und bricht sich diese häufiger. Das erhöht das Osteoporose-Risiko zusätzlich.

Dichtemessung mithilfe von Röntgenstrahlung

Für eine Studie untersuchten Forscher University of Edinburgh 170 regelmäßige Kiffer, darunter Teilnehmer, die schon mehr als 40.000 Mal in ihrem Leben Haschisch geraucht hatten, aber auch eher moderate Kiffer. Als Vergleichsgruppe wurden Zigarettenraucher mit einbezogen. Verglichen wurde die Knochendichte der Kiffer mit der von Zigarettenrauchern vergleichbaren Alters und ähnlicher Statur. Typischerweise werden für diese Dichtemessung die Knochen des Handgelenks geröntgt. Als Variable zur Beurteilung wurde die Strahlungsmenge herangezogen, die der Knochen durchließ.

Geringere Knochendichte

In der Auswertung konnte verifiziert werden, dass die Knochendichte der starken Kiffer im Durchschnitt um fünf Prozent niedriger war, als bei den Zigarettenrauchern. Anamnestisch ergab sich für die Messgruppe der Patienten mit hohem Konsum von Cannabis eine höhere Prävalenz (häufigeres Vorkommen) für Knochenbrüche, die in der Kontrollgruppe nicht verifiziert werden konnte.

"Unsere Forschung hat gezeigt, dass starke Cannabiskonsumenten eine recht hohe Reduktion der Knochendichte aufweisen verglichen mit Nicht-Konsumenten" sagte Dr. Ralston, der Leiter der Studie. "Das macht wirklich Sorge, dass sie dadurch ein höheres Risiko haben, später im Leben Osteoporose oder Brüche zu erleiden".

Cannabis und der Body-Mass-Index

Die Studie belegte erneut, dass starke Kiffer auch weniger wiegen und einen niedrigeren BMI haben - was das Osteoporose-Risiko wie bereits erwähnt ebenfalls erhöht. Der Effekt ist verwunderlich, weil Haschisch eigentlich besonders hungrig macht (Stichwort: "Fressflash"). Das Team der Forschungsgruppe geht allerdings davon aus, dass sich dieser Effekt bei starken Kiffern umkehrt. Das regelmäßige und häufige Rauchen könnte dann dazu führen, dass das berauschende Gras den Appetit zügelt.

Quellen

  • Cannabis excess linked to bone thinning
    People who regularly smoke large amounts of cannabis have reduced bone density and are more prone to fractures, research has found.

    www.edu.ac.uk
  • Cannabis macht die Knochen dünn
    Osteoporose-Risiko steigt durch starkes Kiffen

    www.scinexx.de
  • CANNABISKONSUM
    Viel kiffen ist schlecht für die Knochen

    www.spektrum.de