13.06.18

Amgen, der Hersteller des präparats "Prolia", berichtet, dass die Europäische Kommission eine neue Indikation für Prolia (Denosumab) zur Behandlung von Knochenverlust im Zusammenhang mit einer langfristigen systemischen Glukokortikoid-Therapie bei erwachsenen Patienten mit erhöhtem Frakturrisiko zugelassen hat.

Die Steroid-Osteoporose ist eine nicht selten auftretende Form der sekundären Osteoporose.Sekundäre Osteoporose werden durch eine andere Erkrankung und/oder deren Behandlung verursacht. Steroid osteoporosen sind die Folge einer längeren oder dauerhaften Therapie mit Glucocorticoiden ("Cortison"). Typische Glucocorticoid abhängige Erkrankungen sind beispielsweise das Asthma bronchiale, die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder die Multipler Sklerose. Paienten mit diesen Erkrankungen sind Osteoporose gefährdet. Kontrollen und präventive Maßnahmen sind daher unverzichtbar.

Die grundsätzlich beste Methode, sekundäre Osteoporosen zu therapieren, ist die erfolgreiche Behandlung der Gunderkrankung oder ein Wechsel der Medikation. Bei chronischen Erkrankungen, bei denen die Therapie mit Glucocorticoiden unumgänglich ist (z. B. chronisches, schweres Asthma) ist diese Option nicht gegeben. Eine ursächliche Behandlung der Steroid-Osteoporose ist daher oft nicht möglich. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht alle zur Therapie einer primären osteoporose zugelassenen Medikament auch zur Behandlung einer Steroid-Osteoporose eingesetzt werden können oder dürfen.

In diesem Zusammenhang ist es begrüßenswert, dass der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) aufgrund der Ergebnisse einer Studie empfohlen hat, Denosumab künftig auch bei Steroid-Osteoporose einzusetzen. In der vorliegenden Studie erweist sich Denosumab  gegenüber der Vergleichsmedikation (das Bisphosphonat Risedronat) als überlegen. Der Erfolg einer Therapie mit einem der Medikamente wurde anhand der Zunahme der Knochendichte im Lendenwirbelbereich (Hüfte) beurteilt.

Für Patienten ist dieses Studienergebnis aus zwei Gründen von Vorteil: Zum einen steht eine wahrscheinlich mehr Erfolg versprechende Therapieoptopn zur Verfügung, zum anderen wird Denosumab im Allgemeinen besser vertragen und ist alle sechs Monate stattfindende subcutane Injektion (Spritze unter die Haut) leicher zu verabreichen.

Bisher existiert jedoch lediglich eine Empfehlung zur Zulassung. Die endgültige Entscheidung der Europäischen Kommission steht noch aus.

Quellen und Lesetipps: