08.07.18

Konservative Therapieoptionen spielen bei der Therapie der Arthrose eine nicht zu unterschätzende Rolle.

In der Medizin versteht man unter konservativer Therapie die Behandlung eines Krankheitszustandes mit Hilfe von  physikalischen Maßnahmen (Gymnastik, Wärme, Kälte, Bewegung etc.) und/oder Medikamenten Die Alternative zur konservativem Therapie ist die chirurgische Behandlung als Operation oder minimalinvasiver Eingriff.

Eine Heilung der Arthrose  ist nicht möglich!! Weder durch konservative Behandlungsmethoden noch chirurgische Maßnahmen.

Durch konsequent angewandte konservative Therapiemaßnahmen  kann nicht selten  der Zeitpunkt eines operativen Eingriffes hinausgezögert oder die Operation grundsätzlich vermieden werden.

Konservative Therapien werden auf die Ursache und auf das Ausmaß (Stadium )der Arthrose abgestimmt. Im frühen Stadium hilft Muskelkräftigung zur Entlastung des krankhaft veränderten Kniegelenkes (vorzugsweise durch Krankengymnastik angeleitet). Weiterhin sind Schmerzmedikamente, orthopädische Schuheinlagen und die Reduktion der Belastung in Alltag und Beruf zu empfehlenswert.

Zur Reduktion der gelenkschädigenden Belastung gehören auch die Optimierung des Körpergewichtes und der Verzicht auf gelenkschädigende Sportarten. Zu letzteren zählen insbesondere Sportarten, die mit hohem Verletzungsrisiko und hoher Stoßbelastung verbunden sind. Das sind hauptsächlich Kampf-, Kontakt- und Ballsportarten. Sportarten dagegen, bei denen das Knie viel und über alle Bewegungsgrade bewegt und dabei wenig belastet wird können sogar als konservative Therapie empfohlen werden. Beispiele für solche Sportarten sind Schwimmen oder Radfahren.

Die Ursache des zur Ausbildung der Arhrose führenden Verschleißprozesses sollte frühzeitig abgeklärt sein. Nur dann lassen sich mögliche gelenkerhaltende Korrektureingriffe (beispielsweise an der Beinachse) oder knorpelersetzende Maßnahmen noch rechtzeitig und erfolgreich durchführen. Sind bereits schwere, irreversibler Schäden entstanden, isind die Erfolgsaussichten auf eine dauerhafte Linderung der Beschwerden eher marginal.

Der bei einer Arthrose auftretende Schmerz ist Folge des Reizzustandes der Gelenkinnenhaut. Um ihn zu lindern, können zeitweise entzündungshemmende bzw. schmerzstillende Medikamente eingenommen oder Injektionen in das betroffene Gelenk verabreicht werden.

Parallel zu den medikamentösen Maßnahmen wird die Beschwerdelinderung durch  physikalische Maßnahmen wie Kälte- und Wärmetherapie oder Elektrotherapie unterstützt.

Manchmal ist die Einnahme von Schmerzmitteln auch angeraten, um einen schmerzfreien Beginn der notwendigen Bewegungstherapie zu ermöglichen und den Patienten dementsprechend einen Motivationsvorteil zu verschaffen.

Als weitere Behandlungsoption wurden in den letzten Jahren Injektionstherapien mit Hyaluronsäurepräparaten entwickelt. Die Hyaluronsäure wird dabei in arthrosegeschädigte Gelenke appliziert. Als natürlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit (Synovia), soll die Hyaluronsäure dabei als "Gelenkschmiere" entzündungshemmend wirken. Der Erfolg solcher Injektionstherapien ist in verschiedenen Untersuchungen bisher unterschiedlich bewertet worden.

Wegen der noch strittigen Bewertung wird eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse meist abgelehnt.

Ähnlich ist die Situation bei den in Tabletten- und Pulverform erhältlichen sogenannten "knorpelschützenden" Substanzen, "Chondroprotektiva" genannt. Typische Vertreter dieser Substanzklassen sind das Glucosamin oder das Chondroitinsulfat. Ihnen wird ein schützender Effekt auf den Gelenkknorpel zugeschrieben, ein definitiver Beweis für die langfristige Wirksamkeit steht bisher noch aus.

Bei zunehmenden Schmerzen und ungenügender Schmerzreduktion durch die nicht-operativen und gelenkerhaltenden Therapieverfahren muss die Abwägung für oder gegen ein Kunstgelenk begonnen werden.

Quellen und Lesetipps:

Übungen bei Hüftschmerzen
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