16.04.18

Mit Kenntnissen über den Aufbau des Kniegelenkes fällt das Verständnis für Erkrankungen des Knies leichter.

Das Kniegelenk ist eines der größten Gelenke des Menschen. Es muss - zum Beispiel beim Laufen, Lpringen, Heben oder Tragen - einer immensen Beanspruchung standhalten.

Gelenke sind bewegliche Verbindungen von Knochen. Das Kniegelenk verbindet den Oberschenkelknochen (Femur) und das Schiebein. In die vom Oberschenkelknochen zum Schienbein führenden Sehne ist als dritter am Aufbau des Gelenks beteiligter Knochen die Kniescheibe (Patella) eingelassen. Alle Knochen sind auf der Gelenkfläche mit Knorpel überzogen.

Das Wadenbein (Fibula) ist nicht direkt an den Gelenkflächen beteiligt, ist jedoch Ansatzpunkt des äußeren Seitenbandes.

Das Kniegelnk erlaubt eine Beugung (Flexion) und eine Streckung (Extension). Daneben sind auch Dreh- und Gleitbewegungen zwischen Ober- und Unterschenkel möglich. Bei Betätigung des Gelenks bewegt sich der Knorpel des Oberschenkelknochens gegen den Knorpel auf dem Schienbein. Zum Ausgleich der inkongruenten (nicht passgenauen) Gelenkflächen befindet sich an der äußeren und inneren Seite jeweils eine halbmondförmige Faserknorpelscheibe die Menisci (Meniskus). Sie dienen als Puffer zwischen den beiden mit Gelenkknorpel überzogenen Knochen, deren Gelenkflächen nicht exakt aufeinanderpassen.

Die vor dem Kniegelenk liegende Kniescheibe (Patella) bildet mit einer Gelenkfläche am Oberschenkel ein weiteres Gelenk, das sogenannte Femoropatellargelenk. Die Kniescheibe ist in die Sehne des Oberschenkelstreckmuskels (M. quadrizeps) eingelassen und bewegt sich beim Beugen und Strecken entsprechend mit.

Zur Stabilisierung des Kniegelenkes in seinem natürlichen Bewegungsablauf dienen ein komplexer Bandapparat sowie eine kräftige kniegelenkumgebende Muskulatur. Hervorzuheben sind hierbei Bänderstrukturen (Ligamente) wie das vordere und hintere Kreuzband sowie das Innen- und Außenband. Das Kniegelenk selbst ist von einer zweischichtigen Gelenkkapsel umgeben, wobei die innere Kapsel die Gelenkflüssigkeit produziert, die äußere Kapsel der Stabilisierung dient. Die Gelenkflüssigkeit sorgt für die Ernährung des Gelenkknorpels und mindert die Reibungskräfte.

Jede Schädigung einer oder mehrerer Strukturen des Kniegelenkes kann zum Gelenkverschleiß "der Arthrose" führen.

Quellen und Lesetipps:

Sehr anschauliche Bilder und weiterführende Beschreibungungen zum Gelenkaufbau und zur Gelenkfunktion finden Sie

Anatomischer Aufbau des Kniegelenks (ICHTHYOL-GESELLSCHAFT)
Anatomischer Aufbau des Kniegelenks (ICHTHYOL-GESELLSCHAFT)