06.07.09
Alkohol und Knochenstoffwechsel
Alkohol und Knochenstoffwechsel

Das US-amerikanische Gesundheitsministerium definiert einen moderaten Alkoholkonsum als einen „Drink“ pro Tag für Frauen und zwei „Drinks“ für Männer. Ausgehend von 1,5 amerikanischen „ounces“ reinem Alkohol (80%) entspräche die empfohlene, maximale Dosis von einem „Drink“ pro Tag etwa der Menge von 360 Millilitern Bier oder einem Glas Wein.

Alkohol in der Menopause

Eine oft zitierte Studie belegt, dass Frauen, die  in der Postmenopause 16 „Drinks“ pro Woche zu sich nahmen, eine um 5 bis 10% höhere Knochendichte aufwiesen als Frauen einer Vergleichsgruppe, die Alkohol abstinent lebte.

Die Ursache für die erhöhte Knochendichte hängt damit zusammen, dass Alkohol dabei hilft, überschüssiges Testosteron in der Postmenopause in Östrogen umzuwandeln. Alkohol erhöht auch die Serumspiegel des Hormons Calcitonin, das den Knochenabbau durch Einlagerung von Kalzium in die Knochensubstanz bei ausreichender Kalziumzufuhr verhindern kann.

Alkohol vor der Menopause
Exzessiver Alkoholgenuss kann insbesondere in jungen Lebensjahren das Knochenwachstum nachhaltig beeinträchtigen und damit das persönliche Risiko, an Osteoporose zu erkranken, deutlich erhöhen. Das gilt sowohl für Frauen als auch für Männer.

Bei Frauen, die noch nicht das Menopause Alter erreicht haben, kann regelmäßiger hoher Alkoholkonsum zu unregelmäßigen Perioden oder in schweren Fällen sogar zum Aussetzen der Regelblutungen führen. Die Ursache dafür liegt in verminderten Östrogenspiegeln, die wiederum positiven Einfluss auf die Entstehung einer Osteoporose haben.

Ältere Frauen, die etwa das Dreifache der empfohlenen „moderaten Dosis“ von einem Drink“ pro Tag zu sich nahmen, haben Untersuchen zufolge bereits eine deutlich unter dem statistischen Durchschnitt liegende Knochendichte (T-Wert).

Alkohol und Knochenbrüchigkeit

Klar ist nach neuen, vorliegenden Erkenntnissen auch: Alkohol stört das Gleichgewicht im Knochenstoffwechsel. Übermäßiger Alkoholkonsum macht Knochen brüchig. Dadurch werden die Knochen zerbrechlicher und heilen nach Brüchen sehr viel langsamer als ohne Alkoholeinfluss.

Andere Aspekte des Alkoholkonsums

Gleichzeitig muss natürlich berücksichtigt werden, dass Alkoholkonsum die Sturzgefahr erhöht. Häufige Stürze wiederum stellen ein erhebliches Risiko für durch Osteoporose bedingte Frakturen dar.

Außerdem darf bei den Abwägungen von Argumenten für oder gegen den Alkoholkonsum bei Vorliegen einer Osteoporose nicht vergessen werden, dass Alkohol auch schädliche Wirkungen auf andere Organsysteme wie Leber, Herz und Gehirn hat.