01.10.17
Muskeln der des Hüftgelenks (Quelle: Wikipedia)
Muskeln der des Hüftgelenks (Quelle: Wikipedia)

Eine neue minimal-invasive Methode, der SuperPath®, verspricht beim Hüftgelenkersatz weniger postoperative Schmerzen und – zumindest kurzfristig – bessere funktionelle Ergebnisse als die konventionelle Operation mit posteriorem Zugang.

SuperPath ® ist ein arthroskopisch-assistiertes Verfahren für den totalen Hüftgelenksersatz, bei dem der Zugang zur Gelenkkapsel von oben (superior) durch den Zwischenraum zwischen dem kleinen Gesäßmuskel (Musculus glutaeus minimus) und dem Musculus piriformis erfolgt und bei dem keine Muskeln oder Sehnen durchtrennt werden müssen.

 Der Musculus gluteus minimus (lat. für „kleiner Gesäßmuskel“) ist ein Skelettmuskel der unteren Extremität, genauer der hinteren (dorsalen) Schicht der hinteren Hüftmuskulatur. Er wird vollständig vom mittleren Gesäßmuskel (Musculus gluteus medius) verdeckt (Wikipedia). Der Musculus piriformis verläuft an der Innenseite des Beckens (Pelvis) zum Oberschenkelknochen (Femur) (Wikipedia).

Die Präparation des Oberschenkelknochens (Femurs) erfolgt bei intaktem Oberschenkelkopf und Oberschenkelhalals. Dadurch wird die Gefahr einer Fraktur gesenkt. Das Acetabulum wird unter direkter Sicht präpariert und die Verwendung von arthroskopischen Instrumenten wird durch eine Kanüle erleichtert. Falls nötig, steht eine Erweiterungsoption zur Verfügung, mit der ein Operateur das Verfahren aus der vertrauten Perspektive fortsetzen kann, ohne den Patienten umzulagern.

Wenn die Voraussetzungen beim Patienten gegeben sind, wird das Muskelgewebe nicht nach herkömmlicher Methode durchtrennt, sondern – allgemein gesprochen – zur Seite geschoben. Die neue Hüfte kann dann äußerst schonend eingepasst werden. Die Patienten haben ihre größtmögliche Bewegungsfreiheit innerhalb weniger Tage zurück können das Gelenk bereits nach einem Tag wieder belasten. Patienten  müssen also auch nicht lange in der Klinik bleiben.

Die neue SuperPath-Methode zeichnet sich weiterhin durch einen kleinen Hautschnitt aus. Muskeln, Sehnen und auch die Gelenkkapsel bleiben erhalten.

Die Vorteile im Überblick:

  • Mikro invasiver posteriorer Zugang
  • Es werden keine Sehnen oder Muskel durchtrennt
  • Möglichkeit, die externen Rotatoren zu erhalten
  • Keine postoperative Beschränkungen des Bewegungsumfangs
  • Schnellere Mobilisation und Rehabilitation
  • Kostenersparnis durch kürzeren Krankenhausaufenthalt

Individuelle Ergebnisse und Aktivitätsniveaus nach der Operation variieren und hängen von vielen Faktoren ab, einschließlich Alter, Gewicht und vor Aktivität. Es gibt Risiken, mit einer Operation verbundene Recovery-Zeiten  und es gibt bestimmte Personen, die nicht operiert werden sollten. Klinische Daten und Studien finden Sie (in englischer Sprache) auf der Seite des Anbieters.

Das innovative Verfahren SuperPath werde ausschließlich von ausgewählten, speziell geschulten Zentren in Deutschland angeboten.

Quellen:

Auf der Seite des Anbieters dieses Verfahrens und auf Youtube finden Sie ein Video mit Erklärungen zur Operationstechnik.