08.04.18

Wenn der Rücken schmerzt, kann es sich um eine Osteoporose handeln. 

Osteoporose in der Wirbelsäule

Der krankhafte Abbau der Knochenmasse betrifft Männer und Frauen. Bei Frauen ist vor allem eine Folge des Hormonmangels nach den Wechseljahren.

Osteoporose ist Ausdruck einer Veränderung der Struktur des Knochengewebes. Die Knochen verlieren dabei ihre Festigkeit und Elastizität, so dass das Risiko von Wirbelkörper- und Knochenbrüchen (Frakturen) ständig zunimmt.

Neben dem Hormonmangel ist das Alter ein weiterer wichtiger Grund für die Entstehung einer Osteoporose. Das menschliche Skelett ist während des gesamten Lebens ständigen Umbauprozessen ausgesetzt. Im Kindes- und Jugendalter überwiegen die knochenaufbauenden Vorgänge, ab dem 30. Lebensjahr halten sich abbauende und aufbauende Prozesse die Waage. Im höheren Lebensalter verschiebt sich das Gleichgewicht zugunsten des Knochenabbaus. Letzteres mündet nicht selten in eine manifeste Osteoporose.

Weitere, die Osteoporose begünstigende Risikofaktoren sind Bewegungsmangel, einige chronische Erkrankungen, bestimmte Medikamente oder ein Mangel an Vitamin D und Kalzium.

Osteoporose und Rückenschmerzen

Osteoporose beginnt in der Regel schleichend,. Die Patienten bemerken erst einmal nichts oder nur wenig von ihrer Erkrankung. In fortgeschritteneren Stadien hingegen können erhebliche Schmerzen auftreten. Besonders heftig sind die Schmerzen bei einem Bruch der Wirbelkörper. Sie werden von den Patienten als plötzlich einschießend und scharf beschrieben. Meist klingen sie innerhalb einiger Wochen ab. Die Fraktur bleibt jedoch bestehen, der Wirbelkörper zerstört.

Neben akuten Rückenschmerzen kann die Osteoporose auch chronische Rückenschmerzen verursachen. Aufgrund der osteoporosebedingten Wirbelkörperbrüche beginnt die Wirbelsäule sich zu verformen. Es kommt zu Fehlhaltungen mit Fehlbelastungen der Rückenmuskulatur. Die Folge sind schmerzhafte Verspannungen im Rücken, die sich entlang der  Wirbelsäule verteilen können und als quälend empfunden werden.

Schmerzen gezielt behandeln

Die Einschränkung der Beweglichkeit führt zu einem Teufelskreis, da der Bewegungsmangel den Verlust von Knochensubstanz und somit die Ausprägung der Osteoporose noch verstärkt. So lange die Schmerzen existieren, lassen sich Osteoporose-Patienten selten dazu motivieren, an einem Bewegungstraining teilzunehmen, das die knochenaufbauenden Prozesse aktiviert und den Zustand der Knochenstruktur verbessert.

Um die Bereitschaft für die Teilnahme an Bewegungsprorammen zu fördern, sollten Schmerzen gezielt mit Medikamenten behandelt werden. Dafür bieten sich Schmerzmedikamente wie nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAR) an. Alternativen zu den NSAR sind muskelentspannenden Medikamente oder Opioide.

Im schmerzfreien Intervall muss dann die Bewegungstherapie einsetzen!

Darüberhinaus ist es dringend empfehlenswert, die Bewegungstherapie durch physiotherapeutische Maßnahmen (Krankengymnastik, Kälte- und Wärmeanwendungen) zu unterstützen.

Quelle: