29.05.17

Die Fähigkeit, aus Krisen neue Stärke zu beziehen, hilft, mit chronischen Erkrankungen umzugehen.

Was ist Resilienz?

Es gibt Menschen, die nichts aus der Bahn zu werfen scheint. Sie verzweifeln nicht an ihrem Schicksal, sondern wachsen sogar daran. Was unterscheidet diese Menschen von denjenigen, die mit Schicksalsschlägen hadern und manchmal sogar daran zerbrechen? Das Zauberwort lautet Resilienz (Zitat: Planet-Wissen).

Als Resilienz bezeichnen Psychologen die Fähigkeit, aus Krisen neue Stärke zu ziehen. Resilienz ist allerdings nicht angeboren, sondern man kann sie gezielt fördern. Das nützt der Psyche und kann auch im Umgang mit Rückenschmerzen helfen.

In der Biologie etwa bezeichnet Resilienz die Fähigkeit eines Ökosystems, nach einem störenden Eingriff seinen Grundzustand wiederherzustellen. In vielen anderen Disziplinen bedeutet Resilienz schlichtweg, dass ein Stoff nach Verformung wieder in seine ursprüngliche Form übergeht.

Am meisten Bedeutung hat die Resilienzforschung aber in der Psychologie. Hier meint der Begriff die Fähigkeit mancher Menschen, nach Schicksalsschlägen und Lebenskrisen nicht aufzugeben, sondern Misserfolge unbeschadet zu überstehen, ja sogar gestärkt aus den Krisen hervorzugehen. Eine einfache Umschreibung des Resilienzbegriffs ist das "Stehaufmännchen".

Resilienz und Rückenschmerzen

Resilienz spielt aus den oben genannten Gründen auch bei der Bewältigung von (chronischen) Rückenschmerzen eine Rolle spielt. Sich der Resilienzförderung zu widmen, kann so helfen, die Schmerzen gar nicht erst entstehen zu lassen, sie nicht so sehr an sich heranzulassen oder aber bestehende Beschwerden aktiv anzugehen. Denn ein Großteil der Rückenschmerzen kann beispielsweise durch Verhaltensanpassungen bekämpft oder zumindest deutlich gelindert werden.

Gerade chronische Rückenschmerzen lassen sich nur selten am Ausmaß der diagnostizierbaren Schäden am Skelett oder der Muskulatur ablesen.Vielmehr spielen kognitive, emotionale sowie Verhaltensaspekte bei der Schmerzverarbeitung und -bewältigung eine bedeutende Rolle. Diese Erkenntnisse machen deutlich, wie sinnvoll es ist, das Resilienzphänomen für die Rückenschule und Therapiestrategien zu nutzen.

Das Fördern der Resilienz fördert auch den Ansatz, an die Gesundheit und weniger an die Krankheit zu denken. Es gilt demnach, nicht immer nur fragen: 'Was macht uns krank?', sondern vielmehr darüber nachdenken, was uns gesund erhält oder gesund macht!" Denn nicht nur die körperliche, sondern eben gerade die seelische Widerstandsfähigkeit ist ein wesentlicher Schutzfaktor für die Gesundheit.
Faktoren zur Förderung der Resilienz

Wie aber lässt sich Resilienz aufbauen, um die Bewältigung von Rückenschmerzen selbstbestimmt anzupacken? Die Antwort liefert die Resilienzforschung. Psychologen konnten folgende Faktoren ausmachen, welche die Resilienz eines Menschen ausmachen:

  • Positive Emotionen
  • Optimismus
  • Unterstützung durch ein festes soziales Gefüge
  • Sinn im Leben
  • Selbstwertgefühl
  • übereinstimmende Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Stressbewältigungskompetenzen
  • Fähigkeit zur Problemlösung
  • Kontrollüberzeugungen (das Gegenteil von Schicksalsergebenheit)

Umfeld und Resilienz

Resilienz ist also kein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, sondern eine komplexe, individuelle und vor allem erlernbare Kompetenz. Wichtig dabei: Die Resilienzförderung sollte nicht als Selbstoptimierung missverstanden werden! Neben der Anpassung von Einstellung und Verhalten sollte man daran denken, zum Beispiel auch Freizeit- und Arbeitsbedingungen zu schaffen, die ein zufriedenstellendes und gesundheitsförderndes Leben überhaupt erst möglich machen.

Quellen: