17.04.17
Neuausgabe der nationalen Versorgungsleitlinie zu Kreuzschmerzen
Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat eine vollständig überarbeitete Neuauflage der nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) “Nicht-spezifischer Kreuzschmerz“ vorgestellt.
Ein Expertengremium aus 28 Fachgesellschaften und Organisationen hat in zweijähriger Arbeit den aktuellen Wissensstand zum nicht-spezifischen Kreuzschmerz zusammengetragen und dabei die neuen Erkenntnisse aus Forschung und Versorgung berücksichtigt.
Änderungen gegenüber der vorigen Auflage:
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Zurückhaltende Diagnostik
Ändert sich das klinische Beschwerdebild der Patienten nicht, ist keine erneute Bildgebung nötig. Eine neue Empfehlung rät von mehrfacher Bildgebung explizit ab. -
Psychosozialen und arbeitsplatzbezogene Faktoren
Stärkere Betonung von psychosozialen und arbeitsplatzbezogenen Faktoren für die Entstehung und Chronifizierung von Kreuzschmerz.
Sie sollen von Anfang an erfragt und bei unzureichendem Therapieerfolg systematisch mit standardisierten Fragebögen erhoben werden. -
Nicht-steroidale Antirheumatika
Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) sind die am ehesten empfohlenen Schmerzmittel. Unter strikten Auflagen wird der Anwendungsbereich für Opioide und Metamizol leicht erweitert. Die Anwendung von Paracetamol, zentralen Muskelrelaxanzien sowie Antidepressiva wird hingegen eingeschränkt. -
Multidisziplinäres Assessment
Deutliche Befürwortung eines frühzeitigen multidisziplinären Assessments, wenn Kreuzschmerzen drohen, chronisch zu werden. Führen weniger intensive Therapieverfahren nicht zum Erfolg, soll dann die Behandlung innerhalb multimodaler Programme erfolgen. -
Zentraler Entlassungsbericht
Hinweis auf die zentrale Bedeutung eines Entlassungsberichts nach einem multimodalen Programm
Konkrete Nachsorgeempfehlungen und die weitere Behandlung sollen mit dem koordinierenden Arzt besprochen werden, um die erreichten Therapieergebnisse in den Alltag zu überführen.
Quelle:
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Gekürzte Fassung von "Neuausgabe der nationalen Versorgungsleitlinie zu Kreuzschmerz", erschienen
Freitag, den 3. März 2017
www.aerzteblatt.de