03.10.16

Bürokratie in der Praxis

Die Zeit der niedergelassenen Ärzte soll eigentlich in erster Linie den Patienten zur Verfügung stehen und nicht zur Erledigung von “Papierkram” verwendet werden. Die Realität sieht indes anders aus. Zwar hat es in den letzten Monaten und Jahren  an einigen Stellen Entlastungen gegeben, aber es kommen auch immer neue Belastungen hinzu. Insgesamt wenden niedergelassene Ärzte in Deutschland 52 Millionen Stunden pro Jahr für Bürokratie und Verwaltungsarbeiten auf. Das ist eindeutig zu viel. (Zitat: Aussage KBV-Chef Dr. Andreas Gassen)

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) fordert deshalb von den Krankenkassen die verbindliche Festlegung eines Abbauziels für Bürokratie, damit die Zeit der Ärzte wieder für die Behandlung der Patienten zur Verfügung steht.

Basis der vorgelegten Zahlen ist der sogenannte Bürokratieindex, der 2016 erstmals für die vertragsärztliche Versorgung vorgelegt wurde. Er stellt transparent dar, wie viel Zeit die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten im Jahr für Büroarbeit aufwenden.

Entwickelt hat ihn die Kassenärztliche Bundesvereinigung gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und der Fachhochschule des Mittelstandes. Er soll künftig jährlich aktualisiert und veröffentlicht werden, und somit die öffentliche Diskussion um die bürokratische Belastung in Praxen regelmäßig mit empirischen Fakten begleiten.

BIX 2016

Die Belastung durch Bürokratie ist leicht gesunken, dennoch ist sie auf hohem Niveau,

Der Bürokratieindex für die bürokratische Belastung von Vertragsärzten und -psychotherapeuten durch die gemeinsame Selbstverwaltung ist von der Basis 100 im Jahr 2013 um 4,72 Punkte auf 95,28 Punkte im Jahre 2016 gesunken. Das entspricht 52 Millionen Stunden, die Ärzte und Psychotherapeuten 2016 mit Büroarbeit verbrachten.

Quellen: