10.06.18

Zum Einrenken benötigt man nicht immer einen Arzt oder einen Chiropraktiker. Ansatzweise lässt sich auch einiges selber machen!

Die Technik des Einrenkens ist so alt wie die Medizin selbst. Ausgeübt wurde sie von Wundärzten, manchmal mit sehr derben Methoden. Heute setzt der behandelnde Arzt oder Chiropraktiker auf sanftere Methoden. Das Ziel der Behandlung ist jedoch gleich geblieben: Durch leichten Druck und Gegendruck werden Wirbel, e, Extremitäten etc. wieder in die richtige Lage zu befördert und exakt gegeneinander ausgerichtet.

Diese manuelle Therapie ist vor allem deshalb beliebt, weil in kurzer Zeit, manchmal innerhalb einer Minute, auch starke Beschwerden verschwunden sein können. Daneben gibt es noch Therapieoptionen, die nicht nur auf Gelenkblockaden abzielen, sondern auch auf die Funktion von Organen und Nerven.

Kann man den Rücken selbst einrenken?

Bei falschem Bücken und Heben oder bei abrupten Drehbewegungen ist schnell ein Gelenk verschoben (“verknackst”). Als unwillkürliche Reaktion versucht mann dann zunächst, den Vorgang wieder rückgängig zu machen. Manchmal reichen dazu relativ einfache Mittel wie beispielsweise ein kräftiges Strecken vollständig aus.

Übungen, die beim Einrenken helfen können

Rückenschaukel

Legen Sie sich auf den Rücken, umfassen Sie Ihre Knie, der Rücken rundet sich. Wippen Sie nun ganz langsam vor und zurück. So wird jeder Wirbel gelockert.

Aushängen

Greifen Sie mit beiden Händen nach einer hohen Stange, hängen Sie sich nun mit Ihrem ganzen Gewicht daran und spüren Sie, wie sich dabei Ihre Wirbelsäule streckt und sich jeder einzelne Wirbel etwas lockert.

Verdrehen

Setzen Sie sich auf einen Stuhl und schlagen Sie das rechte Bein über das linke. Drücken Sie nun mit dem linken Arm gegen das überschlagene Bein und drehen Sie Ihren Oberkörper nach rechts. Diese Übung umgekehrt wiederholen. Die Maßnahme ist vor allem für die Entlastung der Lendenwirbel sinnvoll.

Umarmen und Hochheben

Lassen Sie sich von jemand Größerem umarmen und leicht hochheben. Auch dabei lösen sich manchmal Blockaden der Wirbel und der Schultern.

Was bewirkt das Einrenken von Gelenken?

Durch die Gegenbewegung und die Streckung werden leicht verschobene Gelenke wieder in ihre richtige Lage gebracht. Allerdings sollten Sie das immer ohne Druck versuchen und nicht zu oft. Bei ständigem Gebrauch leiern Bänder und Sehnen buchstäblich aus und die Gelenke lockern sich zu stark. Außerdem riskieren Sie zusätzliche Verspannungen, Zerrungen und Gelenkblockaden, wenn Sie die Übungen nicht richtig ausführen, 

Wann zum Arzt oder Chiropraktiker?

Empfehlenswert ist es bei nicht nachlassenden Rückenbeschwerden schnell einen Chiropraktiker aufzusuchen. Chiropraktiker sind meist Orthopäden, die eine Zusatzausbildung gemacht haben. Nur in den USA ist die Chiropraktik ein eigenständiges medizinisches Berufsfeld.

Der Chiropraktiker beherrscht mehrere Techniken, wie Justierung, Traktion oder Mobilisation, die nicht nur Gelenke wieder einrichten sondern auch Verspannungen lösen und damit indirekt Gelenke wieder in ihre richtige Lage bringen können.

Typisches Anzeichen dafür, dass ein Gelenk wieder in die richtige Position gebracht wurde ist ein dumpfer Ruck, der kaum hörbar ist, den der Betroffene jedoch spürt – sowie beim Gegenteil, dem Ausrenken.

Risiken und Nebenwirkungen

Normalerweise wird professionelles Einrenken (Chiropraktik) von jedem Menschen vertragen. Allerdings kann eine falsch ausgeführte Behandlung auch Nerven schädigen oder zu Verletzungen führen. Dadurch könnte (sehr selten) ein Blutgerinnsel entstehen, das letztendlich einen Schlaganfall auslöst.

Jeder Therapeut sieht sich vor Beginn der Behandlung deshalb die Röntgenbilder an, um genau zu erkennen, welche Verspannung oder Dysbalance vorliegt und wie das umgebende Gewebe aussieht. Entsprechend plant er anhand der Gegebenheiten die manuelle Therapie.

Fazit

Sich mit Einrenken im Sinne von Aushängen oder Rückenschaukel selbst zu behandeln,  ist einen Versuch wert. Bei der Durchführung aber niemals stark drücken oder reißen!. Bei hartnäckigen Beschwerden oder rezidivierenden Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, sollten Sie zum Arzt gehen und die Vorteile professioneller manueller Therapien nutzen.

Quelle: