11.05.16

Hüftgelenksersatz

Die Zahl der Patienten, die erstmals ein neues Hüftgelenk erhalten haben, hat 2014 einen neuen Höchststand erreicht. Aktuellen Zahlen des Berliner IGES-Instituts zufolge unterzogen sich im genannten Jahr 219.000 Menschen in Deutschland diesem Eingriff.

2011 wurde der bisherige Spitzenwert von knapp 214.000 Implantaten erreicht. Bis 2013 konnte eine kontinuierliche Abnahme auf rund 210.000 Implantate eruiert werden.

Veröffentlicht werden diese Werte im "Weißbuch Gelenkersatz", das im Springer Medizin Verlag erscheint.

Kniegelenksersatz

Kniegelenksersatzoperationen hatten 2009 einen Spitzenwert von nahezu 160.000 erreicht. Bis 2013 waren nur noch 143.000 dieser Eingriffe zu verzeichnen. Ein Jahr später zeigt die Kurve steil nach oben und erreicht einen Wert von 149.000.

Altershäufigkeit und Indikationqualität

Mehr als 40 Prozent der in Deutschland dokumentierten Hüft- und Knieeingriffe fallen nach den vorliegenden Zahlen in die Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen.

Indikationsqualität

2014 bestand bei 96 Prozent der Patienten ein angemessener medizinischer Behandlungsanlass.

Die Indikationsqualität ist ein Maß dafür, wie berechtigt eine durchgeführte therapeutische Maßnahme ist.

Prognosen

Etwa 60 Prozent der Patienten, die ein neues Hüft- oder Kniegelenk erhielten, waren Frauen. Diese Tendenz zum “Frauenüberschuss” bleibt wahrscheinlich erhalten.

Erwartet wird, dass künftig pro Jahr ein Prozent der über 70-Jährigen ein neues Hüft-, 0,7 Prozent ein neues Kniegelenk erhalten. Als Gründe nennen die mit der Ermittlung der Zahlen beauftragten Fachleute ein Anwachsen der Risikopopulation in Folge der Alterung der Gesellschaft, konkret die Zunahme der Prävalenz altersassoziierter Grunderkrankungen wie Arthrose und Osteoporose als Ursache für Gelenkschäden, die Gelenkersatz erfordern.

Als Prävalenz bezeichnet man die Häufigkeit einer Krankheit oder eines Symptoms in einer Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Quelle :

  • Zahlen des IGES Instituts in Berlin

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