22.08.16

Die Wechseljahre des Mannes

Die Wechseljahre des Mannes (Andropause) entwickeln sich wie die Menopause bei Frauen etwa zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr. Ursache ist - ebenfalls wie bei Frauen - der Mangel an Sexualhormon. Frauen leider unter einem Mangel an Östrogen, Männern fehlt Testosteron.

Mit zunehmendem Alter produzieren die Hoden weniger Testosteron. Im Unterschied zum Östrogen der Frauen setzt der Rückgang der Produktion aber erst allmählich ein. Die Andropause des Mannes macht sich daher schleichender bemerkbar als die Menopause der Frau. In dieser Zeit ist der Mann auch noch lange Zeit zeugungsfähig. Anders als Frauen werden nicht alle Männer mit den "Wechseljahren" konfrontiert. Nur ungefähr die Hälfte der über 85 jährigen Männer leidet unter Mangel an Sexualhormonen.

Testosteron kann schon in der Jugend fehlen. Die häufigste Ursache dafür ist ein angeborener, primärer Hypogonadismus. Dabei handelt es sich um eine Funktionsstörung der Hormondrüsen der Hoden, die zu einem Testosteronmangel führt. Charakteristisch sind Störungen der Pubertät.

Allgemeine Symptome des Testosteronmangels in den "Wechseljahren"

Mit zunehmenden Mangel an Testosteron verringert sich die Libido. Gleichzeitig treten vermehrte Reizbarkeit, Apathie, Traurigkeit und Muskelschwäche auf. Der Mann bemerkt, dass Haare und Bart weniger wachsen. Meistens sind diese Symptome so allgemein, dass sie lediglich als typische Alterserscheinungen oder Altersphänomene wahrgenommen werden. Weniger offensichtlich ist die durch den Testosteronmangel bedingte Ausdünnung der Knochen, die in eine manifeste Osteoporose münden kann. In jedem Fall stellt sie ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Osteoporose dar.

Was kann man tun?

Der Abfall der Testosteronwerte kann nicht vollständig gestoppt, aber in seinem Umfang reduziert werden. Für die erfolgreiche Behandlung existieren spezielle Hormontherapien für Männer, bei der Arzt Testosteron enthaltende Medikamente verordnet. Ähnlich wie Hormone für Frauen können sie mittels Tabletten, Kapseln, Injektionen, Hautpflasternt, Gels oder als subkutane Implantate verabreicht werden.

Folgende Aspekte sind dringend zu beachten:

  • Vor Beginn der Behandlung muss ein Bluttest zur Bestimmung des Testosteronspiegels durchgeführt werden. Er erlaubt die genaue Anpassung der Dosis und verhindert gesundheitsschädigende Überdosierungen.
  • Kontraindikationen, wie beispielsweise Krebs, Harnwegserkrankungen, Schlafapnoe-Syndrom und erhöhte Blutviskosität sind auszuschließen.

Ein anderer wichtiger Ansatz für den Umgang mit den Folgen eines Testosteronmangels ist die Prävention. Sie zielt vor allem auf den Blutdruck und die Osteoporose. Eine adäquate, Kalzium reiche Ernährung, ausreichend Bewegung und die Vermeidung von Risikofaktoren wie Nikotinabusus, Übergewicht oder Bewegungsmangel sind grundlegende Voraussetzungen für das Herz- Kreislaufsystem und die Knochengesundheit - auch in den Wechseljahren des Mannes.

Quellen