07.03.16

Die Zukunft

Was geht heute?

Zwischen vier und acht Prozent aller Menschen in Deutschland leiden an Osteoporose. Betroffen sind vor allem Frauen ab dem 45. und Männer ab dem 55. Lebensjahr.

Die Therapiemöglichkeiten sindi in der jeweils aktuellen DVO-Leitlinien aufgeführt. Aktueller Stand der medizinischen Therapieempfehlungen sind:

  • Änderung des Lebensstils zu mehr Bewegung und Muskelaufbau.
  • Ausreichende Versorgung des Organismus mit Calciumund Vitamin D durch entsprechende Ernährung und häufigen Aufenthalt im Freien mit Sonnenexposition.
  • Verordnung von Medikamenten wie  Alendronat, Bazedoxifen, Denosumab, lbandronat, Östrogene, Teriparatid, Raloxifen, Risedronat, Strontiumranelat oder Zoledronat.

Trotz der Vielzahl therapeutischer Möglichkeiten und nachgewiesener Erfolge, bleiben die Versorgungssituation und das therapeutische Outcome unbefriedigend. Bessere Ergebnisse versprechen neue Materialien zur Reparatur von Knochen.

Mit Reparaturschaum gegen Osteoporose?

Wissenschaftler um Pierre Weiss aus Nantes (Frankreich) berichten jetzt von einem selbstabbindenden Schaum, geeignet, um Defekte im Knochen zu reparieren. Pharmazeutische Technologien dieser Art sind nicht neu. Der besondere Charakter des neu vorgestellten Materials ist die hervorragende Feinporigkeit des Schaums. Dadurch lässt sich das Produkt nicht nur besser verarbeiten, zum Beispiel durch Injektion, sondern weist auch andere gute Eigenschaften. So konnte in Tierexperimenten nachgewiesen werden, dass die Anwendung Knochen stabilisiert und Regenerationsprozesse fördert, ohne toxische (giftige) Eigenschaften zu entwickeln.

Chemisch handelt es sich bei dem Präparat um einen Zement aus siliziumorganischen Verbindungen.

„Wir glauben, dass dies ein gutes Biomaterial ist, um vielleicht zusammen mit aktiven Molekülen gegen Osteoporose lokal vorzugehen“, so Pierre Weiss. Er hofft, Chirurgen auf der ganzen Welt hätten bald ein Material zur Hand, um minimal invasiv gegen die osteoporose vorzugehen. Bis es soweit ist, bleiben klassische Behandlungsansätze.

Und noch ein Blick in die Zukunft

In seinem Artikel “Skelettschäden: Knochen kriegen Stütze”, aus dem auch die eventuell zukünftige Möglichkeit derTherapie mit “Reparaturschaum” zitiert wurde, erwähnt der Autor M. van den Heuvel  weitere Entwicklungen, die in vielleicht nicht allzu langer Zeit Realität werden könnten, weshalb wir diesen Report als Lesetipp empfehlen.

Themen:

  • Ersatzteile nach Maß (Knochen aus dem 3D-Drucker)
  • Lernen am Fisch (Softwarelösungen)