Sojaprodukte zur Vorbeugung vor Osteoporose?
Der Konsum von viel Sojaprotein und Isoflavonen soll Frauen nach der Menopause vor einer Schwächung der Knochen und Osteoporose schützen.
Die These, dass der Verzehr von viel Sojaprotein und Isoflavonen Frauen nach der Menopause vor einer Schwächung der Knochen und Osteoporose schützen könnte, scheint sich in Ansätzen zu bewahrheiten. Zu diesem Schluss kamen britische Forscher in einer Studie, die bei der "Society for Endocrinology BES 2015 Annual Conference" in Edinburgh vorgestellt wurde.
Die Wissenschaftler der University of Hull verabreichten 200 Frauen früh nach der Menopause für sechs Monate entweder täglich Sojaprotein-Supplemente mit 66 Milligramm Isoflavonen oder nur Sojaproteine. Etwaige Auswirkungen auf die Knochengesundheit wurden über die Aktivität diverser Proteine im Blut (ßCTX und P1NP) gemessen.
Die Ergebnisse ließen darauf schließen, dass Frauen, die Soja-Isoflavon-Präparate eingenommen hatten, eine Verlangsamung des Knochenabbaus und somit ein sich verringerndes Osteoporose-Risiko aufwiesen. Die Aktivitäten des ßCTX-Proteins waren nämlich signifikant zurückgegangen. Zudem zeigten die Probandinnen auch eine verringerte Gefahr für Herz-Kreislauferkrankungen.
"Wir fanden heraus, dass Sojaprotein und Isoflavone eine sichere und effektive Option zur Stärkung der Knochengesundheit von Frauen in der Postmenopause sind. Soja scheint in seinem Verhalten konventionelle Osteoporose-Medikamente zu imitieren", sagte Studienautor Thozhukat Sathyapalan. Die verwendeten 66 Milligramm Isoflavone würden einer klassischen orientalischen Ernährung, die reich an Soja ist, entsprechen, erläuterte er. Im Gegensatz dazu erreicht man mit der typisch westlichen Ernährung nur zwei bis 16 Milligramm Isoflavone am Tag.
Quelle:
Soja
ist der Ertrag der Sojabohne. Dabei handelt es sich um eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler. Der Anbau der Nutzpflanze Sojabohne ist seit einer Zeit zwischen 1700 und 1100 v. Chr. in Nordostchina als Nahrungspflanze nachgewiesen. Die Sojabohne wird heute auf sechs Prozent der globalen landwirtschaftlichen Nutzfläche angebaut und ist die weltweit wichtigste Ölsaat. Ihre zunehmende Bedeutung spiegelt sich in dem ständigen Zuwachs an Anbaufläche wider. Während 1960 siebzehn Millionen Tonnen produziert wurden, waren es 2012 bereits 253,1 Millionen Tonnen. Sojabohnen enthalten etwa 20 Prozent Öl und 37 Prozent Eiweiß. Die Eiweißqualität ist mit der von tierischem Eiweiß vergleichbar, was die Sojabohne von anderen Pflanzen abhebt. Direkt von Menschen konsumiert werden aber nur etwa zwei Prozent der geernteten Sojabohnen. Der überwiegende Anteil der Sojaernte wird zur Sojaölgewinnung, zur Gewinnung von Biodiesel und als Tierfutter verwendet. (Quelle. Wikipedia)
Isoflavonoide
haben wegen ihrer chemisch-strukturellen Ähnlichkeit zu den 17-Ketosteroiden (Östrogen, Androgene) in hohen Dosen eine schwache geschlechtshormonelle Wirkung auf den Menschen. Sie werden daher auch Phytoöstrogene (Pflanzenöstrogene) genannt.Die positive Wirksamkeit von Isoflavonen bei Hitzewallungen wurde von der North American Menopause Society (NAMS) bestätigt.
Außerdem wird eine vorbeugende Wirkung bei hormonabhängigen Krebserkrankungen wie Brust- und Prostatakrebs diskutiert. In verschiedenen Langzeitstudien aus Kanada, den Niederlanden und Japan konnte gezeigt werden, dass hohe Isoflavonspiegel im Blut mit einer niedrigen Brustkrebsrate korrelieren. Zudem zeigte eine Meta-Analyse von 35 Studien, dass Soja-Isoflavone das Brustkrebsrisiko signifikant reduzieren.
Insgesamt ist die Datenlage wegen fehlender retrospektiver Studien aber noch sehr gering. Zugelassene Medikamente auf der Basis von Isoflavonoiden sind daher auf dem deutschen Arzneimittelmarkt daher noch nicht erhältlich. Alternativ werden sie in zahllosen Nahrungsergänzungsmitteln angeboten und entsprechend aggressiv beworben.
Ebenso dünn ist die Datenlage zu den schädlichen Wirkungen der Isoflavonoide. Hier sind insbesondere deren Wirkung auf die Produktion von Schildrüsenhormonen im Fokus der Forschung. Ein sicherer Nachweis, der diesen Verdacht belegt, existiert aber bisher nicht.
Für Patienten bemerkenswert im Zusammenhang mit Isoflavonoiden ist der häufig formulierte Hinweis, dass die gesundheitsfördernde Wirkung vor allem beim Verzehr von Vollwertprodukten (wie Sojamilch, Tofu, Gerichte mit Sojavollbohnen), bei denen der ursprüngliche Lebensmittelverbund noch erhalten ist, gegeben ist. Gleiches gilt für fehlende unerwünschte Wirkungen. (Quelle: Wikipedia.) In der hier zitierten Studie der University of Hull spielte diese Unterscheidung jedoch keine Rolle.