13.10.15

Was macht das Sprungelenk?
Mediziner um Virginia Kraus von der Duke University in Durham und der University of North Carolina, Chapel Hill, hatten in ihre Studie 159 Patienten (Durchschnittsalter 64 Jahre) mit nachgewiesener Kniegelenksarthrose einbezogen. Bei fast jedem dritten Patienten (31%) wurden die Forscher fündig – ein überraschend hoher Prozentsatz, da Arthrosen des Sprunggelenks mit einer Prävalenz von 1–4% sonst eher selten auftreten. Eine statistisch signifikante Assoziation bestand zwischen den Verschleißerscheinungen im Sprunggelenk und einer Arthrose des Kniegelenks des anderen Beines.

Nur bei jedem vierten Betroffenen waren vorausgegangene Verletzungen oder chirurgische Eingriffe am Sprunggelenk bekannt. „Das passt zu einem wahrscheinlich durch den Bewegungsablauf bedingten Zusammenhang der Kniearthrose mit den Sprunggelenksveränderungen“, folgern die Forscher. Maßnahmen, die eine Sprunggelenksarthrose bei bestehender Arthrose der Knie verhindern sollen, müssten daher auf mechanische Faktoren abzielen.

Und was macht die Hüfte?
Bisherige Studien zur Kniegelenkarthrose hatten solche Faktoren zwar ebenfalls im Visier, konzentrierten sich aber vorrangig auf Gelenke der selben Extremität, besonders die Hüfte. Dass die Störung der kinematischen Kette und damit der Gangmechanik sich auch auf das Sprunggelenk der Gegenseite auswirken kann, war bisher kaum untersucht worden. Die Forscher aus North Carolina nehmen für sich in Anspruch, als erste einen klaren Nachweis dafür geführt zu haben.

Bekannt ist, dass eine Hüftgelenksarthrose Veränderungen der Hüfte bzw. des Knies der jeweils anderen Seite verursachen kann. Auch dies ist auf eine veränderte Bewegungsmechanik zurückzuführen.

Quellen

  • Kraus VB et al. High Prevalence Of Contralateral Ankle Abnormalities In Association With Knee Osteoarthritis And Malalignment. Osteoarthritis Cartilage 2013; online 16. Juli; doi: 10.1016/j.joca.2013.07.008
  • Hohe Inzidenz Arthrose im Knie schadet dem kontralateralen Sprunggelenk
    springermedizin.de
    Autor Dr. R. Bublak