Gehstörungen mit Sturzgefahr erkennen
Insgesamt ereignet sich in Deutschland bei über 65-jährigen Menschen mindestens ein Sturz pro Jahr. Das bedeutet eine Sturzhäufigkeit von bis zu ca. fünf Millionen Stürzen jährlich.
Wie erkenne ich Gehstörungen mit Sturzgefahr?
Hinweise auf Sturzgefahr nach dem PISA-Projekt der Aerpah-Kliniken Esslingen-Kennenburg & Ilshofen (nach M. Runge: Stürze, Hüftfrakturen. Steinkopf-Verlag Darmstadt 1998; www.mobility-clinic.de)
Das Gangbild ist sehr langsam oder unregelmäßig
Auffällig sind kleine, unregelmäßige Schritte, vielleicht sogar mit häufigem Stolpern/Straucheln. Hangeln oder Greifen nach jedem Halt ist ebenfalls ein Zeichen für Sturzgefahr.
Balancestörungen
Balancestörungen liegen vor, wenn man nicht in der Lage ist, 10 Sekunden in folgender Weise zu stehen: Füße stehen in einer Linie hintereinander, Hacke des vorderen berührt Spitze des hinteren Fußes (Tandemstand).
Kraft- und Leistungsminderung beim Aufstehen
Sturzgefährdet ist jeder, der mehr als 12 Sekunden braucht, um 5 x aus einem Stuhl üblicher Höhe aufzustehen ohne sich mit den Armen abzustützen (Chair Rising Test).
4 Medikamente pro Tag oder bestimmte Medikamente
Wer mehr als 4 Medikamente pro Tag benötigt, ist sturzgefährdet. Manche Medikamente können jedoch nicht abgesetzt werden, obwohl sie die Sturzgefahr erhöhen.
Zwei oder mehr Stürze im letzten Jahr
Jeder Sturz sollte ärztlich abgeklärt werden, auch wenn keine Verletzungen entstanden sind.
Geistige Leistungsminderung
Demenzkranke und verwirrte Menschen sind sturzgefährdet, besonders dann, wenn sie viel umherlaufen.
Verschlechterung des Sehens
Besonders gefährlich ist, wenn man mit einem Auge deutlich schlechter sieht als mit dem anderen.
Probleme an Beinen und Füßen
Dazu zählen beispielsweise chmerzen an der Hüfte, Knie oder Fuß, wobei plötzlich einschießende Schmerzen besonders gefährlich sind.
Gehhilfe erforderlich
Ist der Gang ist mit Gehstock, Gehwagen etc. subjektiv oder objektiv sicherer, darf von einer gehstörung ausgegangen werden.
Beweglichkeit und Gehleistung werden allmählich immer schlechter
Wenn ein Patient dazu neigt, seinen Bewegungsradius immer mehr einzuschränken, ist dies oft der Hinweis auf eine Gehstörung.
Osteoporose
Bei verminderter Knochenfestigkeit kommt es schneller zu Knochenbrüchen (allerdings gibt es auch ohne Osteoporose Brüche von Hand und Oberschenkel).
Quelle
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Diese Zusammenstellung erhalten Sie als Checkliste zusammen mit weiteren Checklisten zur Sturzprophylaxe beim Netzwerk für Osteoporose als PDF Datei.