25.01.16

Frakturen (Knochenbrüche) sind häufige Komplikationen der Osteoporose. Manchmal wird ein Knochenschwund zuerst mit dem Vorliegen einer Fraktur diagnostiziert. Doch welche Knochenbrüche sind typisch für das Vorliegen einer Osteoporose?

Typische und häufige "Osteoporosefrakturen" sind vor allem Frakturen der Wirbelkörper, gefolgt von Oberschenkelhalsfrakturen. Generell kann aber jeder Knochen betroffen sein, Die Lokalisation ist dann abhängig von der Ursache.

Wirbelkörperbrüche
Wirbelkörperbrüche (Sinterungen) werden oft nicht bemerkt. Sie verlaufen schmerzlos und werden häufig nur zufällig erkannt oder diagnostiziert. Andere Patienten erleben akute Wirbelkörperfrakturen dagegen als äußerst schmerzhaft und haben dadurch oft erhebliche Einschränkungen des Alltaglebens zu ertragen.

In Deutschland ereignet sich alle 2,5 Minuten ein Wirbelkörperbruch. Gehen Sie daher mit Schmerzen rechtzeitig zum Arzt, besonders dann, wenn diese sich als anhaltende Rückenschmerzen (oder Hexenschuss) äußern.

Wirbelkörperbrüche im Rahmen einer Osteoporose haben immer bleibende Folgen, da sich die ursprüngliche Form der Wirbelkörper nicht wieder herstellen lässt. Auch mit chirurgischen Methoden lässt sich der gebrochene Wirbelkörper zwar aufrichten, aber nicht mehr in die vollständige Form bringen.

Liegen meherer Wirbelkörperbrüche vor, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für bleibende Folgeschäden. Durch die veränderte Statik der Wirbelsäule und Überbelastung von Sehnen, Bändern und Muskulatur kann es zu chronischen Schmerzen auch in anderen Körperregionen kommen.

Chronische Schmerzzustände führen häufig dazu, körperliche Aktivitäten einzuschränken oder ganz einzustellen. Damit beginnt ein Teufelskreis: Osteoporose braucht körperliche Trainingsaktivitäten, um eine drohende Immobilität abzuwenden!

Oberschenkelhalsbruch
Der Oberschenkelhalsbruch zählt zu den gefürchtetsten Brüchen, da er in jedem Fall einen Aufenthalt im Krankenhaus und eine Operation notwendig macht.

Bei älteren Menschen ist die Gefahr besonders groß, dauerhaft behindert und eventuell auch pflegebedürftig zu bleiben. Treten weitere Komplikationen auf, dann ist der Oberschenkelhalsbruch bei älteren Menschen mit einer hohen Sterblichkeit verbunden. 

Andere Frakturen
Die Ursachen von Arm-, Rippen-, Gelenk- und der langen Röhrenkörperbrüche stehen meist im Zusammenhang mit einem Sturz. Eine bestehende Osteoporose vermindert jedoch die Chance, dass der Sturz “glimpflich” verläuft.

Bei Gelenk- und Oberarmbrüchen muss mit bleibenden Folgeschäden gerechnet werden. Auch kann sich daraus eine permanente Hilfebedürftigkeit entwickeln, denn die Alltagsverrichtungen wie Anziehen, Kämmen usw. sind ohne Hilfestellung nur schlecht zu bewältigen. Die häufigsten Brüche sind: Wirbelkörperfrakturen, Oberschenkelhalsfrakturen, Handgelenk- und Schulterfrakturen.

Nach dem ersten Knochenbruch (Fraktur) verändert sich die Lebensqualität, zumindest solange, bis eine vollständige Heilung der Fraktur eingetreten ist. Zurück bleibt oft die Angst vor weiteren Brüchen. Nicht selten verlieren Betroffene den Mut und die Zuversicht, am Leben wieder aktiv teilnehmen zu können.

Daher gilt grundsätzlich: Schon der erste Knochenbruch muss verhindert werden!

Quelle:

 
Mögliche Formen von Wirbelbrüchen (obere Reihe) und Oberschenkelhalsbrüchen (untere Reihe).