01.03.16

Das Ziel der Manuellen Therapie ist das gezielte Untersuchen und Behandeln von Schmerzen, ausgelöst durch Störungen in der Beweglichkeit von Gelenken und Problemen im Muskel- und Nervensystem.

Wann wird Manuelle Therapie eingesetzt?
Manuelle Therapie hat ein breites Einsatzspektrum. Akute und chronische Beschwerden an der Wirbelsäule und den Extremitäten können therapiert oder positiv beeinflusst werden. Nach Operationen und Unfällen wird die Manuelle Therapie auch als Teil der Nachbehandlung eingesetzt.

Beispiele für Diagnosen, die mit Manueller Therapie behandelt werden können sind Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen, Arthrose (z.B. in Hüfte und Knien), durch Osteoporose verursachte Bewegungseinschränkungen; Irritationen von Nerven (z.B. einschlafende Hände) und andere mehr.

Wie wird behandelt?
In der Manuellen Therapie kommen passive, durch den Therapeuten ausgeführte Mobilisationen und aktive Übungen, welche selbstständig durch den Patienten fortgeführt werden, zum Einsatz.

Auch die Aufklärung über die Entstehung der Beschwerden, sowie Beratung über Veränderungsmöglichkeiten und Anpassungen in Ihrem Alltag nehmen einen wichtigen Stellenwert ein und sichern einen langfristigen Behandlungserfolg.

Wie ist die Wirkung auf den Organismus?

  • Die passiven Techniken verbessern die Beweglichkeit von Gelenken und Nerven.

  • Aktive Übungen dienen der Aufhebung von Ungleichgewichten in der Muskulatur.

  • Ein optimales Zusammenspiel zwischen allen Teilen des Bewegungssystems – also Gelenken, Nerven und Muskeln – erlaubt ein schmerzfreies Bewegen.

Was während in der Therapie?
In der ersten Sitzung wird Ihr Therapeut die Ursachen Ihrer Schmerzen und alle dazu beitragenden Faktoren untersuchen.

In einem ausführlichen Gespräch werden gezielte Fragen, unter anderem zu Ihren Beschwerden, der Entstehung der Schmerzen und Ihrer aktuellen Lebenssituation gestellt. Dies dient einem besseren Verständnis Ihrer Beschwerden und einer individuellen Planung der Untersuchung, die dann in Intensität und Ausmaß auf Sie ausgerichtet ist.

Es folgt die Untersuchung der beteiligten Strukturen (Bereichen). Hierbei wird der Therapeut Sie zu aktiven Bewegungen anleiten und passive Bewegungen durchführen. Sie dienen der Suche nach der Struktur (Region), welche Ihren Schmerz auslöst. Im Anschluss wird mit Ihnen gemeinsam das Ziel der Behandlung bestimmt und ein individueller Therapieplan erstellt.

In den folgenden Sitzungen kommen verschiedene Maßnahmen zum Einsatz. Hierzu gehören die Mobilisation von Gelenken, Übungen, Schulung von spezifischen Bewegungsabläufen und Tipps für den Alltag.

Wie kommen Sie zu „Manueller Therapie“?
Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt nach „Manueller Therapie“. Er wird mit Ihnen besprechen, ob diese Form der Physiotherapie bei Ihnen in der aktuellen Phase Ihres Therapieplans angezeigt ist. Ist dies der Fall, kann er Ihnen ein Rezept ausstellen mit dem explizit „Manuelle Therapie“ verordnet wird.

Die Therapie wird von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen übernommen.

Welcher Therapeut behandelt mit „Manueller Therapie“?
Rezepte für Manuelle Therapie dürfen nur von Therapeuten mit einer speziellen, umfangreichen Ausbildung und nach bestandener Prüfung angenommen werden. Die Weiterbildung ist von den Krankenkassen anerkannt. Dies sichert die Qualität der Behandlung! Nichtsdestotrotz gibt es zahlreiche Anbieter ohne von den Kassen anerkannte (zertifizierte) Ausbildung. Die Behandlungskosten werden dann auch nicht übernommen.

Tipp:
Fragen Sie vor der Therapie nicht nur aus Kostengründen nach der Ausbildung des Therapeuten. Es gibt auch (wenige) Anbieter mit zweifelfaften Zertifikaten, die lediglich manuelle Behandlungen,nanuelle Praktiken oder manuelle Verfahren etc. anbieten (Stichwort:Thai Massage mit manueller Behandlung oder ähniches). Die Krankenkassen  oder die Verbände der Physiotherapeuten (ZVK,VDB) geben Ihnen gerne Auskunft über zugelassene Therapeuten in Ihrer Nähe.

Quelle

  • M. Hoffmann, MSc
    Physiotherapeutische Leitung Praxis für Schmerzbehandlung - Mainz
    Ärztlicher Leiter: Dr. med. P. Leithoff
    Physiotherapeut. Leitung: M. Hoffmann, MSc
    Veröffentlicht im monatlichen Osteoporose Kalender des Netzwerks Osteoporose.