10.08.15
In Ihrem Körper sollte idealerweise ein Kalzium-Magnesium-Verhältnis von 2:1 herrschen. Leider wird das häufig vernachlässigt: Patienten bekommen dann nur Kalzium verschrieben und nehmen es isoliert ein. So verschlechtern Sie Ihr Kalzium-Magnesium-Verhältnis. Die Folge: Sie werden hyperaktiv oder schlafen schlecht. Vergessen Sie daher das Magnesium nicht.
 
Bedeutung von Kalzium und Magnesium für den Knochen
Kalzium und Magnesium sind für die Knochengesundheit unverzichtbar. Stark vereinfacht lässt sich folgende Unterscheidung treffen:
  • Kalzium ist wichtig für den Knochenaufbau
  • Magnesium ist entscheidend für die Knochendichte
Wie viel Magnesium braucht der Mensch?
Magnesium müssen Sie täglich mit der Nahrung zuführen. Für Frauen liegt der Bedarf bei etwa 300 mg täglich, Männer benötigen 350 mg am Tag. Bei diesen Angaben handelt es sich aber lediglich um Richtwerte. Unter Umständen kann mehr Magnesium erforderlich sein.
 
Der Magnesiumspiegel bleibt durch die normale Aufnahme durch Magnesium im Essen in der Regel relativ konstant, außer wenn vorrangig industriell vorgefertigte Nahrung verzehrt wird. Die moderne Nahrungsmittelverarbeitung entzieht unseren Lebensmitteln in der Regel ihren natürlichen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Nahrungsfasern und ersetzt sie durch Salz, Fett und Lebensmittelzusätze.
 
Auch große Wärme und körperliche Anstrengung kann zu unerwünschten Magnesiumverlusten führen. So wird beispielsweise zu viel Magnesium durch Schwitzen abgegeben.
 
Gibt es weitere „Magnesiumräuber“?
Magnesiumräuber sind vor allem Salze und Fette. Salz fördert die Ausscheidung von Magnesium aus Ihrem Körper. Fett ist in der Lage, Magnesium im Darm aufzuschäumen. So kann es nicht mehr aufgenommen und verwertet werden. Auch durch die in nur einem Glas Wein enthaltene Menge an Alkohol werden bis zu 50 mg Magnesium wieder ausgeschieden.
 
Wie erkenne ich einen Magnesiummangel?
Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, da ein Magnesiummangel doch recht selten auftritt. Typische, vor allem in der Alternativmedizin immer („Salz der inneren Ruhe“) wieder genannte Anzeichen sind beispielsweise:
  • Muskel- und Wadenkrämpfe
  • Unruhe, Nervosität, Schwindel, Konzentrationsschwäche
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Störungen des Herzens: Herzjagen, Krämpfe der Herzmuskulatur bis hin zu Rhythmusstörungen und Herzschmerzen
  • Magen-Darm Probleme: wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe
Die genannten Symptome sind jedoch unspezifisch, d.h. sie können auch viele andere Ursachen haben, die häufiger als ein Magnesiummangel anzutreffen sind und zum Teil dringlich behandelt werden müssen.
 
Lohnt sich die Einnahme von Magnesiumpräparaten?
Man geht davon aus, dass der tägliche Bedarf von Magnesium bei normaler Ernährung in etwa gedeckt sein sollte. Kurzfristige Engpässe bei der Magnesiumaufnahme überbrückt der Körper durch die Magnesiumvorräte in den Knochen. Bei Krankheit, Fehlernährung oder älteren Menschen treten unter Umständen chronische Mängel auf. Liegen solche Mangelzustände vor, kann die Einnahme von Magnesium sinnvoll sein.
 
Einige Autoren raten von bestimmten Magnesiumpräparaten ab. So wird vor allem Magnesiumoxid kritisch betrachtet. Es verbleibt zum Teil im Darm und hilft hier gegen Verstopfung. Besser werden Magnesiumcitrat, Magnesiumaspartat oder Magnesiumsuccinat beurteilt. In diesen Zubereitungen sind die Trägerstoffe an ein Eiweiß gebunden. So soll das Magnesium besser aufgenommen werden und seine abführende Wirkung nicht so stark entfalten können. Wissenschaftliche, evidenzbasierte Belege für diese Unterscheidung existieren jedoch nicht.
 
Kann Magnesium überdosiert werden?
Im Prinzip ja. Gesunde haben jedoch keine Überdosierung zu befürchten. Der Körper scheidet zu viel aufgenommenes Magnesium aus. Bei einer herabgesetzten Nierenfunktion kann es zu einem Überschuss an Magnesium kommen. Dies gilt besonders, wenn man magnesiumhaltige Arzneimittel wie beispielsweise Antazida oder Abführmittel einnimmt.
 
Die Symptome einer Überdosierung entwickeln sich in Abhängigkeit von der Magnesiumkonzentration im Blut. So kommt es unter Umständen zu Durchfall und einer herabgesetzten Erregbarkeit der Muskulatur und des zentralen Nervensystems. Bei einer extremen Überdosierung von Magnesium kann es zu Atem- und Herzstillstand kommen.
 
Kann Kalzium und Magnesium gleichzeitig eingenommen werden?
Diese Frage wird häufig und sehr strittig diskutiert. Es gibt gute Gründe für und gegen eine gleichzeitige Einnahme. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.
  • Normale (geringe) Dosen können sicher gleichzeitig eingenommen werden, da es ja auch Nahrungsmittel gibt, die zugleich Kalzium- und Magnesiumlieferanten sind.
  • Sehr hohe (extreme) Dosen eines Präparates können die Resorption des jeweils anderen Elektrolytes stören und sollten daher vermieden werden.
Bei gesunder Ernährung ohne die Einnahme zusätzlicher Präparate stellt sich daher diese Frage nicht. Ansonsten empfehlen wir zur Ausräumung aller Zweifel die getrennte Einnahme, unabhängig von der Faktenlage.
 
Fazit
Wenn Sie ausgewogen essen und nicht an einer schweren Erkrankung mit Auswirkungen auf den Magnesiumspiegel leiden, ist Ihr Tagesbedarf in der Regel gedeckt.
 
Unverzichtbarer Nahrungsbestandteil und großes Geschäft: Magnesium
Unverzichtbarer Nahrungsbestandteil und großes Geschäft: Magnesium