28.12.15

Die Vorbeugemaßnahmen gegen die Arthrose kann in drei Bereiche unterteilt werden, die sich an der Entwicklung der Erkrankung orientieren.

  1. Primär-Prävention
    Der Arthrose vorbeugen
    • Ausbruch der Krankheit verhindern
    • Verminderung der Risikofaktoren
  2. Progressions-Prävention
    Fortschreiten eines bereits eingetretenen Knorpelschadens einschränken
  3. Sekundär-Prävention
    Folgeerkrankungenvorbeugen ( z.B. durch Schonhaltung an der Wirbelsäule )

Primär-Prävention

  • Der Arthrose vorbeugen

Die Vorbeugung gegen den Ausbruch der Arthrose-Krankheit ist davon abhängig, welche Grunderkrankung für die Ausbildung einer Arthrose verantwortlich ist. Im Wesentlichen handelt es sich darum, Ursachen zu beseitigen, welche den Knorpel schädigen. Das setzt voraus, dass präarthrotische Zuständeerkannt und behandelt werden.

Als Präarthrose bezeichnet man die Vorstufe einer Arthrose. Dabei handelt es sich um bestimmte Merkmale an einem Gelenk oder Störungen des Gleichgewichts zwischen Belastung u. Belastbarkeit, die zur Dysfunktion des Gelenks führen und zu einem späteren Zeitpunkt eine Arthrose hervorrufen können.

Nicht behandelte Präarthrosen werden mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zur Arthrose. Wie hoch diese Wahrscheinlichkeit ist, hängt sehr vom jeweiligen Einzelfall ab.

Geeignete Maßnahmen zur Verhinderung der Krankheitsentstehung wären beispielsweise:

  • Vorsorgeuntersuchungen bei Neugeborenen und Kleinkindern undbefunde behandeln (evtl. Spreizhose tragen, etc.)
  • Kontrollen der Gelenk- und Knochenentwicklung bei Jugendlichen
  • Nach Unfällen mit Gelenk-Beteiligung sicherheitshalber den Facharzt aufsuchen
  • Behandeln angeborener Gelenkmissbildungen (z.B. Hüftdysplasie, zu gering ausgebildetes Pfannendach am Hüftgelenk)
  • Gelenkfehlstellungen (X- bzw. O-Beine, Hallux valgus) korrigieren
  • unfallbedingte Knorpelschäden mit geringerer Flächenausdehnung korrigieren
  • Behandlung von Stoffwechselstörungen z.B. der Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit)

Ob eine Präarthrose effizient behandelbar ist, hängt sehr vom Einzelfall ab und kann nur vom Arzt entschieden werden.

  • Verminderung der Risikofaktoren

Das Risiko, an Arthrose zu erkranken, lässt sich auch durchdie  Vermeidung von Risikofaktoren senken.

  • Vermeiden von Übergewicht
  • Rauchen aufgeben
  • Genussgifte wie Alkohol meiden
  • Berufsbedingter Überlastung der Gelenke verhindern
  • Verhütung weiterer Gelenkverletzungen
  • Den Knorpel schädigende Sportarten meiden (keine Stoßbelastungen auf das geschädigte Gelenk, keine übermäßige Druckbelastung, keine unfallträchtigen Kontaktsportarten wie  Fußball, etc.)
  • Den Knorpel schädigende berufliche Tätigkeiten meiden (Presslufthammer, schweres Tragen, Fliesenlegen im Knien, etc.)
  • Sonstige den Knorpel schädigende Freizeitaktivitäten vermeiden (Wandern mit starken Höhenunterschieden oder starkem Gefälle, schweres Tragen bei Umzügen, Renovierungsarbeiten, Gartenarbeit im Knien, etc.)
  • Auf orthopädisch nicht empfehlenswertes Schuhwerk verzichten

Risiken lassen sich nicht nur vermeiden, sondern auch aktiv senken.

  • ausreichende körperliche Betätigung
  • die Gelenke bewegen, ohne sie zu belasten ( verbesserte Knorpelernährung durch Belastung und Entlastung des Knorpels selbst, verbesserter Abtransport schädlicher Stoffwechselprodukte aus dem kranken Gelenk)
  • Einflussnahme auf den Knorpelaufbau und Knorpelernährung durch Zufuhr spezieller Nährstoffe über Nahrungsergänzungsmittel (in Fachkreisen kontrovers diskutiert)
  • Einflussnahme auf den Knorpelaufbau und Knorpelernährung durch die tägliche Ernährung im allgemeinen  (in Fachkreisen kontrovers diskutiert).
  • Schuhe mit weichen Sohlen bzw. Pufferabsätzen oder stoßdämpfenden Schuheinlagen benutzen

Progressions-Prävention

  • Fortschreiten eines bereits eingetretenen Knorpelschadens einschränken

Hat sich ein Knorpelschaden manifestiert, ist es wichtig, das Fortschreiten der Arthrose durch geeignete Maßnahmen zu verhindern oder wenigstens zu verlangsamen.

  • Bei Arthroseformen der gewichtstragenden Gelenke ist eine Gewichtsreduktion unablässlich!
  • Trotz der Beeinträchtigungen ist eine angemessene Bewegungstherapie angeraten. Die Gelenke müssen bewegt werden, ohne dabei belastet zu werden.
  • Speziell angefertigtes Schuhwerk kann den Wiedereinstieg in eine Bewegungstherapie erleichtern.
  • Eine entzündungshemmende Ernährung (z.B. Verzicht auf Schweinefleisch) kann im Einzelfall nützlich sein.
  • Entzündungen des Gelenks vermeiden.

Sekundär-Prävention

  • Folgeerkrankungen vorbeugen

Aufgrund des chronischen Verlaufs der Arthrose ist der Körper praktisch bis zum Lebensende Belastungen ausgesetzt die über das eigentlich betroffene Gelenk hinausgehen. Daraus resultierende  Folgeschäden,müssen unbedingt vermieden werden. Typische Folgeschäden wären beispielsweise Schonhaltung oder Fehlhaltung.

  • Unbedingt mobil bleiben!
  • Für die spezifische Arthroseform vom Arzt oder Physiotherapeuten typische Bewegungsübungen zeigen lassen und regelmäßig durchführen

Zu den Folgeerkrankungen zählen auch unerwünschte Folgewirkungen der Medikamente gegen die Arthrose oder die damit einhergehenden Schmerzen. Eine Anpassung oder gegebenenfalls der Wechsel der Medikation kann in einigen Fällen angeraten sein.