07.11.16

Praktische Tipps oder einfaches Umdenken können Ihnen das Leben erleichtern  - vom Fensterreinigen bis zum Zähneputzen. Beispielgebend für viele Tätigkeiten haben wir einige Tipps zusammengestellt.

Beispiel Hausarbeit

Bei der Verrichtung von Hausarbeit merken Patienten bereits früh, dass Ihre Gelenke nicht mehr so beweglich und belastbar sind. Schmerzen können solche haushaltsnahen Tätigkeiten sogar zur Tortur werden lassen. Kniegelenksarthrosen im fortgeschrittenen Stadium beeinträchtigen beinahe alle Tätigkeiten, für die man sich bücken oder gar hinknien muss. Der Boden ist auf einmal sehr weit weg.

Noch umfangreicher sind die Auswirkungen von Arthrosen an den Finger- oder Armgelenken. Sie können nicht nur Hausarbeiten sondern auch die tägliche Körperpflege in nicht unerheblichem Maß einschränken. Auch über Kopf Arbeiten wird im weiteren Verlauf praktisch unmöglich.

In solchen Fällen ist es immer ratsam zu Hilfsmitteln zu greifen. Spezielle verlängerbare Teleskopstangen erreichen jeden Winkel sowohl in den Fenstern als auch am Boden. Große Anstrengungen sind nicht vonnöten. Verschiedene, von der Reinigungsindustrie entwickelte Systeme decken praktisch jeden Bedarf ab. Das Angebot an Zubehör wie Schwämme, Bürsten, Gelenke oder Gummilippen ist nahezu unerschöpflich. Erkundigen Sie sich aber in jedem Fall vor einer Kaufentscheidung bei Freunden oder Bekannten nach deren Erfahrungen.

Wo Fertigsysteme nicht ausreichen, bewährt sich nicht selten die eigene Phantasie. Zweckentfremdung heißt hier das Zauberwort. Enge Ecken in Bad und Dusche beispielsweise erreicht man mit Bürsten aus dem Aquaristikzubehör. Flaschenspülbürsten können in engen Ritzen oder bei verschmutzten Felgen Wunder bewirken.

Böden  wie z. B. Fliesen lassen sich leichter mit Wasserdampfreinigern putzen. Sie sind mittlerweile, gemessen am Nutzen, sehr günstig und in vielen Größen verfügbar. Neben dem geringeren Kraft- und Zeitaufwand haben Sie noch den zusätzlichen Vorteil, dass Sie ganz ohne Chemie auskommen. Sie wirbeln keinen Staub auf und fördern somit keine Allergien. Für diese Art von Geräten gibt es auch spezielle Aufsätze zum Fensterputzen.

Grundsätzlich sollten Sie Schmutz gleich entfernen, wenn er entstanden ist und nicht warten bis er eingetrocknet und nur mit mühevollem Reiben entfernt werden kann (Waschbecken, Küche). Den ständigen und durch das Tragen und Laufen anstrengenden, eventuell gar schmerzhaften Wechsel des Putzwassers reduzieren Sie, wenn Sie mit der Reinigung wenig beschmutzter Flächen beginnen. Putzen Sie beispielsweise zuerst die Küchenschränke, reicht das Wasser noch gut für den Boden. Kehrt man diesen vorher, wird auch das Putzwasser nicht so schnell schmutzig.

Anand dieser wenigen Beispiele merken Sie bereits, dass es unzählige Möglichkeiten gibt, sich die tägliche Arbeit zu erleichtern. Einige „goldene“ Regeln sollten Sie aber immer beherzigen.

  • Die Summe macht’s! Auch kleine Erleichterungen führen in der Summe zu großen Erleichterungen.
     
  • Bei der Hausarbeit geht es nicht um Keimfreiheit, sondern um Sauberkeit. Niemand verlangt, dass man sich im Fußbodenbelag spiegeln kann.
     
  • Scheuen Sie sich nie, um Hilfe zu bitten. Viele Menschen helfen gerne. So sind kleine Arbeiten wie das Heruntertragen von Müll oder die Annahme eines schweren Pakets für die meisten Nachbarn, Freunde oder Bekannt wirklich kein Problem.
     
  • Ein erschöpfter Patient putzt überhaupt nicht mehr!
     
  • Das akrobatische Putzen von Fenstern, Decken oder Türen, stehend auf einem Stuhl, muss der Vergangenheit angehören.


Beispiel Zähne putzen

Wenn Sie eine schmerzhafte Arthrose in Fingern oder Handgelenken haben, kann Ihnen das Greifen einer Zahnbürste Probleme machen. Das minutenlange Wiederholen von Drehbewegungen können Sie dann vielleicht nicht durchführen. Entscheiden ist der Griff der Zahnbürste:

  • Bei Zahnbürsten mit einem breiten Griff fällt das Greifen leichter.
  • Der Griff sollte eine sichere Handhabung und Führung der Zahnbürste ermöglichen
  • Der Griff sollte bestenfalls gummierte, noppenverstärkte Griffe aufweisen.
  • Ist der Griff der Zahnbürste ergonomisch geformt, lässt sie sich besonders komfortabel und gezielt handhaben.

Der richtige Griff trägt auch dazu bei, dass Sie beim Zähneputzen auch schwierige Stellen gut erreichen können. Eine Federung am Zahnbürstengriff kann verhindern, dass das Zahnfleisch bei zu druckvollem Putzen verletzt wird.

Noch besser bei Arthrose ist jedoch eine elektrische Zahnbürste. Sie hat bereits wegen der Unterbringung des Akkus einen breiteren Griff, der viel leichter zu greifen ist und der nur gehalten werden muss, da der Kopf sich mit einer oszillierend-rotierenden Bewegung von alleine bewegt. Vorteil von elektrischen Zahnbürsten ist außerdem, dass sie kurzfristig und langfristig mehr Zahnbelag (Plaque) entfernen und  Zahnfleischentzündungen effektiver reduzieren als Handzahnbürsten.

Die beiden erhältlichen Systeme (Rundkopfbürsten und Schallzahnbürsten, bei denen die Borsten schwingen) sind gleichwertig. Je nach persönlichen Vorlieben können Sie sich für das eine oder das andere System frei entscheiden.

Wichtig:

  • Eine Zeitersparnis haben Sie nicht! Elektrische Zahnbürsten sollen so lange benutzt werden wie die Handzahnbürste.
  • Zahnseide muss weiterhin verwendet werden!