23.05.14
Balance, Stürze und Knochendichte
80% der Stürze im Alter sind nicht durch Synkopen (umgangssprachlich „Kreislaufkollaps“) oder äußere Faktoren wie Hindernisse und schlechte Beleuchtung bedingt; sie passieren „einfach so“. Deshalb sollten Senioren nach Gleichgewichtsstörungen und bereits erlebten Stürzen gefragt werden.
 
Wird die Frage bejaht, sind weitere Tests angezeigt. Dazu gehören einfache Einschätzungen und Beurteilungen durch beispielsweise den Romberg-, Tandem- und Semi-Tandem-Test, bei denen der Proband jeweils zehn Sekunden lang mit offenen Augen eine bestimmte Standposition halten soll.
 
Gleichgewichtstests können einer Studie in Kooperation mit dem Kuratorium Knochengesundheit zufolge nicht nur das Sturzrisiko vorhersagen, sondern sind auch mit einer erniedrigten Knochendichte an der Hüfte assoziiert, zumindest bei postmenopausalen Frauen.
 
Für die Studie mussten die an der Untersuchung beteiligten Frauen drei Gleichgewichtstests, den Romberg-, den Tandem- und Semi-Tandem-Test bestehen. Anschließend wurden die Knochendichte (mittels DXA) und weitere Parameter beurteilt.
 
Probandinnen, die nicht in der Lage waren, die Balance zehn Sekunden lang zu halten, hatten nicht nur im Durchschnitt eine ungünstigere Sturzanamnese, sondern auch eine verdoppelte Wahrscheinlichkeit für eine erniedrige Knochendichte am proximalen Femur (Oberschenkelknochen).
 
Gleichgewichtstests können einer Studie in Kooperation mit dem Kuratorium Knochengesundheit nicht nur das Sturzrisiko vorhersagen, sondern sind auch mit einer erniedrigten Knochendichte an der Hüfte assoziiert, zumindest bei postmenopausalen Frauen.
 
Für die Studie mussten die an der Untersuchung beteiligten Frauen drei Gleichgewichtstests, den Romberg-, den Tandem- und Semi-Tandem-Test bestehen. Anschließend wurden die Knochendichte (mittels DXA) und weitere Parameter beurteilt.
 
Probandinnen, die nicht in der Lage waren, die Balance zehn Sekunden lang zu halten, hatten nicht nur im Durchschnitt eine ungünstigere Sturzanamnese, sondern auch eine verdoppelte Wahrscheinlichkeit für eine erniedrige Knochendichte am proximalen Femur (Oberschenkelknochen).
 
  • Rombergtest
    Der Test prüft die Balance im Stehen. Die Testperson wird aufgefordert, sich so hinzustellen, dass beide Füße direkt nebeneinander stehen. Die Arme hängen neben dem Körper. Diese Stellung soll 10 Sekunden ohne große Schwankung gehalten werden. Der Test wird mit geschlossenen Augen wiederholt. Wenn der Klient mit geschlossenen Augen nicht ohne Schwankungen stehen bleiben kann, gilt dies als positiver Romberg-Test. 
     
  • Tandemtest oder Tandem-Stand
    Beide Füße stehen in einer Linie hintereinander, die Ferse des vorangesetzten Fußes berührt die Spitze des anderen Fußes. Ein Abstand von maximal 1 cm wird toleriert, eine seitliche Abweichung sollte 2 cm nicht überschreiten. Auch diese Position wird 10 Sekunden eingehalten. Die Prüfung erfolgt nur mit offenen Augen.
     
  • Semi-Tandem-Test oder Semitandemstand
    Aus der Position mit parallel stehenden Füßen wird ein Fuß um eine Fußlänge nach vorne gesetzt. Dabei bestimmt die Testperson, welchen Fuß er vorsetzt. Die Füße stehen dann um eine Fußbreite versetzt so, dass die Ferse des vorgesetzten Fußes auf einer Höhe mit der Fußspitze des anderen Fußes steht. Die Füße berühren sich jedoch nicht. Diese Position ist 10 Sekunden mit offenen Augen zu halten.
 
 
Fazit
25% - 33% der über 65-Jährigen stürzen einmal pro Jahr“. Das kann schwere Folgen haben: 5% von ihnen erleiden Frakturen und bis zu 20% weitere Verletzungen; häufig entstehen Kopfverletzungen“. An den Folgen eines Treppensturzes sterben in Deutschland fast ebenso viele Menschen wie bei Autounfällen. Daher sollte das überzufällig häufige gemeinsame Auftreten von Balance- und Knochenmineralisationsstörungen bei postmenopausalen Frauen immer ein Warnsignal und Anlass zu häufigeren Einschätzungen und Beurteilungen zur Sturzprävention sein.
 
Ein möglicher kausaler Zusammenhang von Knochendichte und „Balancefähigkeit“ wurde in der Studie nicht untersucht.
 
Frauen ab 60 Jahren, die im Stehen nicht die Balance halten, werden nicht nur mit größerer Wahrscheinlichkeit stürzen, sondern haben auch häufiger eine geringe Knochendichte – also ein stärker erhöhtes Frakturrisiko als bisher angenommen.