13.07.15
Bewegung trotz Schmerzen
Bewegung trotz Schmerzen

Häufig wird im Rahmen der konservativen Behandlung einer Kniegelenksarthrose zunächst eine Bewegungstherapie empfohlen. Die Problematik solcher Empfehlungen liegt ganz überwiegend in der Bereitschaft der Patienten trotz Schmerzen oder „gegen den Schmerz“ körperliche Tätigkeiten auszuführen. In den USA nutzen nur rund 28 Prozent der Gonarthrosepatienten die Chance eines regelmäßigen Trainings zur Verbesserung ihrer Beschwerden. Wie effektiv diese Maßnahme zur Schmerzbekämpfung unabhängig von der Patientencompliance sein kann, haben zwei amerikanische Autoren (Allyn M. Susko und G. Kelley Fitzgerald von der Universität Pittsburgh) in einem Übersichtsartikel untersucht.

Insgesamt konnte festgehalten werden, dass für die Schmerzreduktion „lediglich“ kleine oder mittlere Effektgrößen erreicht werden (Open Access Rheumatology: Research and Reviews 2013; 5: 81-91).

Gleichzeitig wurde bei der Analyse vorhandener Studien aber deutlich, dass vor allem Art und Intensität der Übungen sowie die Trainingsfrequenz eine wesentliche Rolle für die Schmerzreduktion spielen.

Die bereits erwähnten kleineren bis mittleren Effektgrößen konnten ganz überwiegend mit den Ausdauersportarten Wandern und Indoor-Radfahren erzielt werden. Allerdings konnte keine Aussage darüber getroffen werden, welche Art der Bewegung sich am besten für Patienten mit Kniearthrose eignet und wie häufig trainiert werden sollte.

Im Sinne einer Schmerzreduktion schnitten Trainingsprogramme, die sich am Krafttraining orientierten besser ab.  War  beispielsweise dreimal wöchentliches Training gesichert, verringerte sich der Knieschmerz deutlich, und zwar effektiver als durch die Ausdauersportarten. Auch das Training im Wasser sowie Tai Chi zeigten in einzelnen Studien einen schmerzreduzierenden Effekt.

Ursächlich an dem schmerlindernden Effekt scheinen sowohl periphere als auch zentrale Mechanismen beteiligt zu sein. In künftigen Studien sollen, so die Autoren, diese Effekte genauer analysiert werden. Das ist wichtig, um die optimale Bewegungsart und die notwenige Trainingsfrequenz für den maximalen Erfolg bei Patienten mit Kniegelenksarthrose festlegen zu können.

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