26.10.15
Gradeinteilung der Arthrose
Gradeinteilung der Arthrose (Arrciv www.medi.de)
Im Rahmen der Diagnostik, speziell im MRT (Magnetresonanztomographie, Kernspin) und als Operationsbefund zeigen sich unterschiedliche Ausprägungen des Knorpelschadens in den betroffenen Gelenken. Der Knorpelschaden wird in verschiedene Grade eingeteilt. Im klinischen Alltag ist die Outerbridge-Klassifikation gebräuchlich, die sich am arthroskopischen Befund des Knorpelschadens orientiert.
 
Grad I
Intakte Oberfläche mit leichter Erweichung, evtl. zusätzlichen oberflächlichen Rissen und Fissuren.
 
Bei arthrotischen Beschwerden ist noch kein erheblicher Knorpelschaden entstanden. Der Knorpel des betroffenen Gelenks ist noch glatt und könnte in der Arthroskopie (Gelenkspiegelung) gesund wirken. Auch im Rahmen der bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT würden sich keine Auffälligkeiten zeigen. Schmerzen ergeben sich dadurch, dass der Knorpel bereits deutlich an Elastizität und Erholungsfähigkeit eingebüßt hat und daher das Gelenk nicht vor jeder Belastung schützen kann.
 
Grad II
Anormaler Knorpel mit einer Verletzungstiefe < 50 % der Knorpeldicke.
 
Die Knorpelschäden werden sichtbar. Die Elastizität ist merklich rückläufig. Die Erholungsphasen des Gelenks dauern länger. In der Arthroskopie werden feine Risse im Knorpel sichtbar, die darauf hindeuten, dass der Körper nicht mehr so viel gesunden Knorpel nachproduzieren kann, wie er eigentlich sollte.
 
Grad III 
Anormaler Knorpel mit einer Verletzungstiefe < 50 % der Knorpeldicke. Der Knorpeldefekt reicht je nach Abstufung bereits bis zur Knochenschicht.
 
Eine Arthrose des dritten Grades lässt durch den Patienten kaum noch ignorieren. Er leidet unter Gelenkbeschwerden, da sich die Knorpelschicht inzwischen abgerieben hat. Eine Arthroskopie oder ein bildgebendes Verfahren im Rahmen der Diagnose gibt Aufschluss darüber, dass sich ein oder mehrere Krater im Knorpel ergeben haben. Der Knochen des Gelenks liegt unter Umständen sogar frei und ist Reibungen bei der Bewegung ausgesetzt. In diesem Stadium verändert sich der bisherige Schmerzcharakter, da das Gelenk neue Schmerzquellen entwickelt, die deutlich zum Schmerzerlebnis beitragen.
 
Grad IV 
Vollständige Knorpelverletzung: Der Knochen liegt komplett frei („Knorpelglatze“).
 
Der vierte und letzte Grad der Arthrose markiert das Stadium des Krankheitsbildes, ab dem es sich nicht mehr weiter verschlimmern kann. Sie hat ein Stadium erreicht, an dem die Knorpelschicht weiträumig nicht mehr vorhanden ist. Das gilt insbesondere für die stark belasteten Regionen. Man spricht von einer Knorpelglatze. Der Knorpel des betroffenen Gelenks muss meist operativ ersetzt werden. Da der Knochen völlig freiliegt, kann es sein, dass auch er bereits langfristigen Schaden genommen hat. Ein operatives Verfahren ist jedoch in jedem Fall erforderlich, sobald die Arthrose ihr Endstadium erreicht hat.
 
Quellen und Lesetipps: