03.08.15

Die Alexandertherapie wurde von dem Australier Frederick M. Alexander (1869 - 1955) entwickelt. Anders als der Name suggeriert, handelt es sich dabei nicht um eine auf eine Krankheit zielende ursächliche Therapie, sondern vielmehr um eine Anleitung, den eigenen Körper beim Sitzen, Aufstehen, Stehen, Gehen, Tragen oder Sprechen bewusst sinnvoll und belastungsarm zu gebrauchen.

Viele Bewegungs- und Verhaltensmuster laufen in stereotypischer Weise ab, obwohl sie unter den gegebenen Umständen eher ungünstig sind. Wir tun das, weil wir diese Abläufe gewohnt und mit ihnen vertraut sind. Vertrauen und  Gewohnheit vermitteln das Gefühl, das Richtige zu tun.

Das Therapieziel
Die Alexander-Technik bietet die Möglichkeiten, Gewohnheiten und Muster zu erkennen und zu lösen. In der Konsequenz lernen wir, auf einen inneren oder äußeren Reiz nicht in der gewohnten Art und Weise zu reagieren, sondern sattdessen bewusst zwischen verschiedenen Reaktionsmöglichkeiten zu wählen, die uns erlauben die Gelenke und die Muskulatur natürlicher, fließende und schonender einzusetzen.

Mit Hilfe mentaler Anweisungen werden neue, noch unbekannte Bewegungsabläufe eröffnet. Hierbei beziehen sich die zentralen Anweisungen auf das Zusammenspiel von Kopf, Hals und Rumpf. Speziell bei Arthrosepatienten werden so gute Voraussetzungen geschaffen unter denen die Schmerzen nachlassen und ein weiteres Fortschreiten der Arthrose weitgehend vermieden werden kann.

Ein besonderer Aspekt der therapeutischen Wirkung bei Arthrose ist die Vermeidung sogenannter „Coping Strategien“. Darunter versteht man Bewegungsabläufe, die speziell, aber unbewusst, zur Vermeidung von Schmerzen entwickelt wurden. Anfangs sind solche Vermeidungsstrategien schmerzlindernd. Mit der Zeit wirken sie sich als „unnatürliche Bewegungen“ aber gesundheitsschädigend aus. Die weitere Regenerationsfähigkeit des Körpers wird überfordert und der Verschleiß der Gelenke nimmt zu.

Mit den Mitteln der Alexandertechnik werden die Bewegungskonzeptionen untersucht. Nicht funktionelle Bewegungsabläufe werden eliminiert. So kann die Bewegung wieder freier stattfinden; die Belastung der Gelenke und des periartikulären Gewebes wird reduziert.

Die Alexandertechnik kann in Seminaren gelernt und geübt werden.

Alternativen
Während die Alexandertechnik einen eher mentalen und ganzheitlichen Ansatz verfolgt,  orientiert man sich bei anderen Techniken eher an pragmatischen Aspekten und übt beispielsweise das hebe, Tragen und Absetzen schwerer Lasten.  Verwandte Begriffe sind Ergotherapie, Physiotherapie, Kinästhesie,   rückengerechtes Verhalten und vieles mehr.

Der Erfolg solcher Schulungs- und Trainingsmaßnahmen ist  anerkannt. Viele Krankenkassen bieten daher Kurse an oder stellen kostenloses Informationsmaterial bereit.

Die Grundlage und Voraussetzung aller Techniken ist die körperliche Fitness. Kraft- und Ausdauertraining sind daher sinnvolle Ergänzungen!

Quellen und Lesetipps