27.04.15

Frühphase
Eine Osteoporose entwickelt sich zunächst unbemerkt. Der Rückgang der Knochendichte und die damit einhergehende Instabilität des Stützapparates vollziehen sich verdeckt im Verborgenen. Als einfache Faustregel kann gelten, dass sich die ersten Symptome wie Schmerz und Knochenbrüche ab einem Knochenverlust von etwa 30 Prozent bemerkbar machen.

Für viele Menschen in der zweiten Lebenshälfte bedeutet die Beschwerdefreiheit eine trügerische Sicherheit, da sich die Entwicklung einer Osteoporose bereits eingesetzt hat. Das Thema „Knochengesundheit“ kommt nicht auf die Tagesordnung. In der Konsequenz wird die Einleitung früh einsetzender, wichtiger Präventionsmaßnahmen verpasst. Erst wenn die Osteoporose bereits weit fortgeschritten ist, macht sich die Erkrankung bemerkbar. Typische Frühsymptome sind Knochenbrüche bei harmlosen Alltagsbewegungen oder nach einfachen Stürzen.

Dennoch bleibt auch nach dem Auftreten solcher Ereignisse die Osteoporose meistens unerkannt. Der häufigste Knochenbruch als Erstmanifestation einer Osteoporose ist die Fraktur eines Wirbelkörpers, die sich durch akute Rückenschmerzen bemerkbar macht. Als Ursache für die Schmerzen werden dann aber Muskelverspannungen oder Bandscheibenprobleme angenommen, während die Osteoporose als der eigentliche Auslöser auch weiterhin nicht thematisiert wird.

Wenn ab einem Alter von 50 Jahren plötzlich einsetzende, heftige Rückenschmerzen auftreten, sollte immer auch an eine Osteoporose gedacht werden, insbesondere dann, wenn Ursachen und Risikofaktoren der Osteoporose vorliegen.

Ab einem Alter von 50 Jahren sollte deshalb immer auch Ein Rippenbruch bei einer stürmischen Umarmung oder durch einen Hustenanfall sollte in jedem Fall einen umgehenden Arztbesuch zur diagnostischen Abklärung nach sich ziehen.

Der osteoporosetypische Rückenschmerz
Der osteoporosetypische Rückenschmerz tritt plötzlich und heftig auf. In der regelklingt er nach einigen Tagen oder Wochen von Nach einigen Wochen klingt er von allein ab und kann ganz verschwinden. Persistierender, d.h. weiter bestehender Rückenschmerz ist typisch für dauerhaft statische Veränderungen der Wirbelsäule und kann daher bereits als Symptom einer fortgeschrittenen Osteoporose gewertet werden. Ursächlich für veränderte Statik sind meistens mehrere Wirbelkörperfrakturen. Schmerzauslöser sind die durch die Wirbelsäulenkrümmung und Größenverlust der Wirbelsäule hervorgerufenen schmerzhaften Verspannungen der Rückenmuskulatur.

Spezielle Rückenschmerzen
Spezielle Rückenschmerzen als Symptom osteoporotischer Veränderungen sind Schmerzen im Rahmen einer „high-turnover-Osteoporose“ und das „Baastrup-Syndrom“.

  • High-turnover-Osteoporose

Als High-turnover-Osteoporose wird eine  mit schnellem Knochenabbaueinhergehende Osteoporose bezeichnet. Die besondere Schmerzqualität wird durch rasch aufeinander folgende Wirbelkörperfakturen ausgelöst. Hier kann es zu Einblutungen kommen, die einen intensiven Knochenschmerz durch Dehnung der Knochenhaut auslösen.

  • Baastrup-Syndrom

Baastrup-Syndrom oder Baastrup-Zeichen, ist eine Bezeichnung für Rückenschmerzen infolge sich berührender Dornfortsätze (Processus spinosus) und Irritation der umgebenden Weichteile (Bänder und Muskeln). Im Rahmen einer Osteoporose ist das Syndrom Ausdruck eines Höhenverlustes der Wirbelkörper infolge der allgemeinen Knochendegeneration oder wenn die Wirbelkörper als Folge eines oder mehrerer Brüche einsinken.