03.06.13

Genaugenommen ist das "Vitamin D" gar kein Vitamin, denn der Körper kann es selbst produzieren. Somit ist es definitionsgemäß ein Hormon. Gebildet wird es durch die Umwandlung  des Provitamin D, einer inaktiven Vorstufe, in das aktive, wirksame Vitamin D. Motor dieser Umwandlung sind die UVB Strahlen des Sonnenlichts auf unserer Haut.

Ohne ausreichende Sonnenbestrahlung funktioniert dieser Prozess nicht. Deshalb sind nach einem  für den Frühling ungewöhnlich ungemütlichen Wetterverlauf  die Vitamin D-Speicher im Körper leer, ein Mangel besteht. 

Dieser Mangel betrifft nicht nur an Osteoporose erkrankte Menschen, sondern bis zu 90 Prozent der Bevölkerung. Besonders ausgeprägt ist der Vitamin D-Mangel, wenn man nicht nur im Winter zu wenig die Sonne sieht, sondern das ganze Jahr hindurch. Das sind meist ältere Menschen, aber auch Kinder und Jugendliche, die viel vor dem Computer sitzen. 

Deshalb unser Tipp: Nutzen Sie die verbleibenden Sonnentage dieses Jahres für ausgiebige Sonnenbäder. Beachten Sie dabei aber auch, dass eine zu massive Sonneneinstrahlung zu Gesundheitsschäden, z.B. Hautkrebs,  führen kann.

Viele Experten empfehlen deshalb, regelmäßig etwa 20 Prozent der Körperoberfläche der Sonne auszusetzen, Gesicht und Unterarme, beispielsweise. In der sonnenarmen Jahreszeit am besten täglich in der Mittagszeit, etwa 30 Minuten. Im Sommer sollte man die Dauer dem Hauttyp anpassen. Die angepasste Dauer wird als Erythemdosis bezeichnet. Sie ist ein Richtwert dafür, wie lange man ungeschützt in der Sonne bleiben kann, ohne dass sich die Haut rötet: Bei sehr hellen Hauttypen (Typ 1) sind das nur ca. 4 Minuten, bei dunkleren Typen (Typ 4) bis zu 40 Minuten. 

Zur Anregung der Vitamin D-Produktion wird dann wiederum die Hälfte dieser so genannten Erythemdosis empfohlen: Für den Hauttyp 1 somit nur ca. 2 Minuten, für den Hauttyp 4 wären dies etwa 20 Minuten.

Es soll an dieser Stelle aber nicht verschwiegen werden, dass viele Ärzte, besonders auch Hautärzte, wegen der möglichen Komplikationen vom gezieltem Sonnen generell abraten. Sie setzen ganz auf Tabletten.

Einen umfangreichen Beitrag und einen Videobericht zum Thema Sonne und Vitamin D finden Sie auf den Internetseiten des Ratgebers Gesundheit der ARD.

Vitamin D und Knochen

Vitamin D ermöglicht den Einbau des Kalziums in das Knochengewebe.  Vitamin D und Kalzium bilden eine so genannte funktionelle, für die Vorbeugung und Therapie der Osteoporose sehr wichtige Einheit. Daher gilt der Grundsatz: Keine Vitamin D Substitution ohne ausreichende Zufuhr von Kalzium und umgekehrt.