09.01.13

Die Abrasionsarthroplastik ist eine Technik, die  bei der Kniegelenksarthrose zur Anwendung kommt. Sie ist ein spezielles Verfahren der Knorpelglättung (Chondroplastik). Alternative Bezeichnungen sind Abrasio oder Abrasion.

 
Das therapeutische Ziel der Abrasionsarthroplastik ist die Stimulation des Knochenmarks zur Bildung von Faserknorpel durch Mikroblutungen aus dem intakten Knochen. Von den Blutungen wird angenommen, dass sie körpereigene Reparaturvorgänge anregen.
 
Die Abrasionsarthroplasik wird meist als  arthroskopischer Eingriff durchgeführt. Unter Sicht wird die oberste Knochenschicht des Gelenks  angefräst. Die Folge sind die erwünschten Mikroblutungen aus dem intakten Knochen heraus.
 
Empfohlen wird die Abrasionsarthroplasik bei kleinen Knorpeldefekten < 1 cm. Der defekte Knorpel wird bis auf „den Knochen“ d.h. bis zur subchondralen Knochenschicht abgetragen (abgefräst), die oberste Knochenschicht wird angefräst.
 
Bis sich ein neuer Gelenküberzug gebildet hat, vergehen etwa vier Wochen. Der neue, sehr weiche Gelenküberzug ist weniger belastbar als der ursprüngliche Knorpelüberzug des Gelenks. Dementsprechend strittig ist die Nachhaltigkeit bzw. Dauerhaftigkeit dieser Technik.
 
Häufig wird die Abrasion in Verbindung mit einer Gelenkumstellung durchgeführt. Dies verbessert bei Arthrose die langfristigen Erfolgsaussichten da der neu entstehende Faserknorpel nicht den Fehlbelastungen ausgesetzt wird, die den originalen Knorpel belastet und langfristig zerstört haben.
 
Die Gelenkumstellung (Korrekturosteotomie) ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die mechanischen Achsen und der Kraftverlauf des Gelenks so verändert werden, dass die gesunden Gelenkanteile belastet und die geschädigten Anteile entlastet werden.
 
Quellen:
Die Ausführungen zur Mikrofrakturierung stammen weitgehend aus dem Arthrose Therapie Verzeichnis des Arthrose Forums.