29.04.14

Übergewicht, Verletzung oder Fehlhaltung sind die am häufigsten genannten Gründe für die Entwicklung einer Arthrose. Daneben existieren zahlreiche weitere Gründe. Jetzt belegt eine europäische Langzeitstudie, dass auch dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte eine mögliche Ursache für Arthrose sein können. Mithin sind also Diabetiker stark arthrosegefährdet.

Zusammenhang zwischen Arthrose und Diabetes
Sowohl Arthrose- wie auch Diabetes mellitus werden mit zunehmenden Alter häufiger diagnostiziert. Dass zwischen den Erkrankungen ein ursächlicher Zusammenhang besteht war bisher unbekannt. Allenfalls wurde die bei Diabetikern beobachtete Häufung von Arthrose dem ebenfalls unter Diabetikern weit verbreitet Übergewicht zugeschrieben. Erst die aktuelle Studie zeigt den direkten Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus und. Arthrose auf. Der Grund für die häufige Entwicklung einer Arthrose bei Diabetikern ist der erhöhte Blutzuckerspiegel. 
 
Hoher Blutzucker beeinflusst die Gelenke
Ultraschalluntersuchungen der Studie ergaben, dass der Gelenkverschleiß bei den Diabetikern deutlich weiter fortgeschritten war, als aufgrund von Alter und Körpergewicht zu erwarten gewesen wäre. Die Forscher führen diesen Umstand auf die bei Diabetikern erhöhte Konzentration des Blutzuckers zurück.
 
Die für die Gelenke fatale Auswirkung des Blutzuckers hat zwei Ursachen. Zum einen fördern hohe Blutzuckerspiegel Entzündungsprozesse, auch im Gelenkknorpel. Zum anderen entwickelt sich bei Diabetikern eine Nervenschädigung, die diabetische Neuropathie, die zu einer Vielzahl von Beschwerden führt, unter anderem zu chronischen Schmerzen. Diese Schmerzen sind die Ursache für Fehlbelastungen und Fehlstellungen der Gelenke, die eine Arthroseentwicklung fördern.
 
Die beschriebenen Zusammenhänge bedeuten wahrscheinlich auch, dass sich möglicherweise bereits leicht erhöhte Blutzuckerwerte schädlich auf die Gelenke auswirken könnten. 
 
Die Studie
In der sogenannten Bruneck Studie wurden seit 1990 Probanden untersucht. Das Team um Prof. Dr. Georg Schett vom Universitätsklinikum Erlangen analysierte Daten von insgesamt 927 Personen im Alter von 40 bis 80 Jahren. Unter Berücksichtigung der bereits bekannten Risikofaktoren Alter und Gewicht stellten die Mediziner fest, dass Studienteilnehmer mit Diabetes Typ 2 doppelt so häufig ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk benötigten wie Probanden ohne Diabetes.
 
Diabetes Typ 2: Früher auch „Altersdiabetes“ genannt,  da die meisten Patienten älter als 50 Jahre sind. Bei über 90% aller Menschen mit Diabetes besteht ein Typ-2-Diabetes mellitus. Bei den meist übergewichtigen Betroffenen besteht ein relativer Insulinmangel. Das heißt, es wird zwar noch körpereigenes Insulin produziert, jedoch nicht in der erforderlichen Menge. Die Ursachen hierfür sind beispielsweise familiäre Veranlagung, aber auch Übergewicht und Bewegungsmangel. Ein Insulinersatz kann notwendig sein.
 
Quellen
 
Arthrose und Diabetes