Triggerpunkte
Verhärtete, als Knötchen tastbare Stellen in der Muskulatur, so genannte Triggerpunkte, sind eine häufige Ursache von Schmerzen im Bewegungssystem. Physiotherapeuten und Ärzte können die Knötchen tasten, Patienten spüren sie bei Druck ebenfalls: so genannte Triggerpunkte, die früher auch Myogelosen genannt wurden. Dabei handelt es sich anatomisch betrachtet um eine überempfindliche Stelle in einem tastbaren verspannten Bündel von Muskelfasern.
Werden solche Knötchen nicht behandelt, spielen sie bei der Entstehung chronischer Schmerzen eine Rolle und könnten vor allem auch an anderen Stellen des Bewegungssystems Beschwerden verursachen.
Triggerpunkte und der Schmerz
Akute Triggerpunkte, die nicht behandelt werden, sind daher nach Meinung vieler Experten ein Grund für chronische Schmerzen am Bewegungssystem und vor allem Rückenschmerzen. Die Muskelknötchen entstehen etwa dann, wenn Muskeln ständig angespannt und nicht entspannt werden, beispielsweise an Computerarbeitsplätzen. Wird in irgendeiner Form Druck auf den Triggerpunkt ausgeübt, empfindet der Patient diesen Reiz als stark schmerzhaft – und er erkennt in ihm seine Beschwerden.
Wie entsteht ein Triggerpunkt?
Solche Triggerpunkte erklären auch die Schmerzspirale: Eine überschießende Freisetzung des Nervenbotenstoffes Acetylcholin an der Verbindung von Nerv zu Muskel (motorische Endplatte) steht vermutlich am Anfang. Die feinen Muskelfasern ziehen sich zusammen und bilden das verspannte Faserbündel. Wird der Muskel nicht entspannt, wächst sein Energiebedarf. Gleichzeitig wird die Energieversorgung vermindert, da die Spannung die feinen Blutgefäße zusammen quetscht und so zu einer Minderdurchblutung und damit zu einer Mangelversorgung des Muskels mit Nährstoffen führt. Im “mit Energie unterversorgten” Bereich werden nun Substanzen produziert, welche die Schmerzfühler aktivieren – der unterversorgte Bereich, genauer gesagt: der Triggerpunkt, beginnt zu schmerzen.
Bedeutung der Triggerpunkte
Neben den akuten oder chronischen lokalen Schmerzen können Triggerpunkte wahrscheinlich auch eine weiter reichende Wirkung haben. Ein Triggerpunkt im Wadenmuskel kann etwa Beschwerden am Iliosacralgelenk, der Verbindung von Kreuz- und Darmbein, verursachen. Die Ursache ist ein im imRückenmark mit seinen vielen nebeneinander liegenden Nervenbahnen stattfindendes “Überspringen” des Schmerzimpulses aus dem Wadenmuskel auf benachbarte Nervenzellen über. Das Schmerz verarbeitende Zentrum im Gehirn registriert lediglich “Schmerzen aus dem Bereich der Lendenwirbel”.
Behandlungsmethoden
Die häufigste und individuell am meisten angepasste Behandlungsmethode von Triggerpunkten ist die manuelle Therapie: Die Haut über dem Schmerzpunkt wird gekühlt, danach der Muskel gedehnt. Manche Experten nadeln die Punkte und Schmerztherapeuten injizieren Mittel zur örtlichen Betäubung, so genannte Lokalanästhetika.
Eine Untersuchung US-amerikanischer Forscher belegt, dass Patienten nach einer entsprechenden Anleitung durch ihren Physiotherapeuten die Triggerpunktbehandlung auch in Eigenregie zu Hause fortführen können. Schmerzen im Nacken und im oberen Rückenbereich können so gut gelindert werden.