14.08.12

Nordic Walking oder auch Walking, das gehen ohne Stöcke, haben sich zu modernen Trendsporarten gewandelt. Schätzungen gehen davon aus, dass mittlereile etwa 20 Prozent der Deutschen aktiv "walken". Auch wenn solche Hochrechnungen nur mit Vorsicht zu interpretieren sind – in vielen Haushalten liegt die Ausrüstung ungenutzt im Schrank oder Keller – ist die Entwicklung beeindruckend.

Als Gründe für die Ausübung dieser Sportart werden vorrangig der Ausgleich des Bewegungsdefizits und die damit einhergehend Prophylaxe von Herz- Kreislauferkrankungen genannt. Gleichzeitig sind geringe Kosten der Ausrüstung und der Aufenthalt in freier Natur weitere Argumente, die Einsteiger, aber auch Sport-und Bewegungsmuffel veranlassen, sich dem Trend „Nordic Walking“ anzuschließen.

Die individuelle Steigerung der körperlichen Aktivität bietet aber neben den bereits erwähnten gesundheitsfördernden Auswirkungen auf das Herz- Kreislaufsystem noch weitere positive Zusatzeffekte. Langes Gehen, ob mit oder ohne Stöcke, trainiert die Muskulatur des ganzen Körpers. Davon profitiert auch der Rücken, dessen für seine Stabilisierung so wichtige Muskulatur im Alltag weitgehend vernachlässigt wird.

Die dem Walking oder Nordic Walking eigenen Bewegungsabläufe trainieren, wenn korrekt ausgeführt,  gleichmäßig und weitgehend erschütterungsfrei Knochen, Muskeln, Gelenke, Sehnen und Bänder des gesamten Körpers. Die Rückenmuskulatur im Schnittpunkt der gegenläufigen Arm- und Beinbewegungen profitiert davon im besonderen Maße.

Detaillierte Informationen darüber, wie in korrekter Technik durchgeführte Bewegungsabläufe den Rücken trainieren, stabilisieren und kräftigen finden sie in unseren Quellenangaben am Ende der Seite.

Interessenten, die Rückenschmerzen vorbeugen möchten, sind mit diesen Sportarten gut beraten. Gerade auch Anfänger sollten sich nicht abschrecken lassen. Der persönliche Trainingszustand ist schnell ausbaubar. Schon nach wenigen Trainingseinheiten lassen sich spürbare Verbesserungen der körperlichen Leistungsfähigkeit und Kondition wahrnehmen.

Es bleibt jedoch immer zu beachten, dass nur richtig durchgeführte Bewegungsabläufe die Rückengesundheit fördern und entsprechend zur Rückenprävention geeignet sind. Das korrekte Erlernen der richtigen Technik ist daher unerlässlich. Insbesondere der richtige Einsatz der Stöcke beim Nordic Walking will erlernt sein. Anfängern oder Wiedereinsteigern nach langer Pause sind daher Unterrichtsstunden bei erfahren Trainern dringend angeraten.

Patienten, die bereits unter Rückenschmerzen leiden und eine Sportart suchen, die es Ihnen erlaubt, die im Rahmen der Therapie geforderte Steigerung der körperlichen Aktivität und eventuell sogar die Reduktion des Körpergewichts zu realisieren, können ebenfalls Walking oder Nordic Walking in die engere Auswahl nehmen. Vorsicht geboten ist lediglich bei Personen, die unter starken Verspannungen im Nackenbereich und Problemen in der Halswirbelsäule und den Schultern leiden. Hier empfiehlt sich eher das Walken ohne Stöcke, da ansonsten eine Verschlimmerung der Beschwerden nicht sicher ausgeschlossen werden kann.

Quellen und Lesetipps

  • Nordic Walking - Programme für Frauen von Petra Mommert- Jauch, Petra Regelin und Petra Mommert- Jauch von Blv Buchverlag (Taschenbuch - 2005)
  • Nordic-Walking - aber richtig!: (BLV Sport praktisch) von Petra Regelin und Petra Mommert-Jauch von Blv Buchverlag (Broschiert - 1. April 2005)
  • Walking. You can do it von Klaus Bös; Petra Mommert-Jauch; Elke Opper von Meyer & Meyer Sport (Taschenbuch - 27. Mai 2004)
  • Die Neue Rückenschule: Das Praxisbuch von Hans-Dieter Kempf, Marco Gassen, Erich Schmitt und Bernhard Geue von Springer Berlin Heidelberg (13. Oktober 2009)
  • Die neue Rückenschule: der Nacken: Frei von Verspannung und Schmerz von Hans-Dieter Kempf, Marco Gassen und Christian Ziegler von rororo (Taschenbuch - 1. August 2011)
  • Artikel „Walking und Nordic Walking“ von K. Sommer auf www.lifeline.de