18.11.13

Die Osteoporose gilt als Volkskrankheit. Inn Hochglanzbroschüren und Hochglanzmagazinen, mit Bildern von fitten, trainierten und wieder gut in Form gebrachten  Menschen wird die Wirksamkeit verschiedener Therapeutika mediengerecht hinter allgemeinen Informationen in Szene gesetzt. Dabei gerät der Ernst der Erkrankung zunehmend in den Hintergrund.
 

Zahlen und Fakten

  • Zahl der an Osteoporose Erkrankten
    Mit über 6 Millionen Betroffenen in Deutschland ist Osteoporose eine Volkskrankheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Osteoporose in die Liste der weltweit zehn bedeutendsten Krankheiten eingestuft.
  • Prognose für die Zahl der an Osteoporose Erkrankten
    Expertenschätzungen gehen davon aus, dass sich die Anzahl der an Osteoporose Erkrankten innerhalb der nächsten 40 Jahre verdoppeln wird. Einsparungen im Gesundheitswesen und der demographische Wandel reduzieren die Therapieoptionen
  • Wie viele Erkrankte werden erkannt?
    Weniger als 25 Prozent der Betroffenen werden rechtzeitig erkannt und adäquat behandelt. Auch hier ist aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung eher mit einer Verschärfung der Situation zu rechnen.
  • Das vergessene Geschlecht!
    Die Krankheit trifft nicht nur Frauen sondern auch Männer. Frauen sind zwei− bis dreimal häufiger als Männer betroffen.
  • Hauptrisiko Knochenbruch
    Jedes Jahr ereignen sich über 405.000 Knochenbrüche aufgrund von Osteoporose. Betroffen sind vor allem der Unterarm, Schenkelhals oder die Wirbelsäule.
  • Ein Knochenbruch kommt selten alleine?
    Liegt ein durch Osteoporose bedingter Knochenbruch vor, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Folgebrüche bis auf das Zwölffache.
  • Besonders gefährlich: der Oberschenkelhalsbruch
    Über 90 Prozent der Patienten mit Oberschenkelhalsbruch haben eine verminderte Knochendichte. Fast immer ist eine Osteoporose die Ursache für die Fraktur. Doch an Osteoporose wird oft nicht gedacht. So drohen schon bald weitere Knochenbrüche.
  • Osteoporose und Invalidität
    Alleine nach einem Oberschenkelhalsbruch werden 20 Prozent der Patienten versorgungspflichtig invalide. Dazu kommt die Invalidität aufgrund anderer Frakturen und Komplikationen.
  • Nicht invalide heißt aber gesund, oder?
    Über 50 Prozent der Osteoporose−Patienten erleiden nach einem Oberschenkelhalsbruch einschneidende Einschränkungen ihrer zuvor selbstständigen Bewältigung des Alltags. 20.000 Menschen sterben in Deutschland nach osteoporosebedingtem Oberschenkelhalsbruch jedes Jahr.
  • Komplikation Wirbelbruch
    Wirbelkörperbrüche bleiben oft lange unerkannt. Oft verbergen sie sich hinter Rückenschmerzen, Rundrückenbildung mit Atemnot oder starker Abnahme der Körpergröße. Invalidität aufgrund von Rückenschmerzen ist häufig, aber schwer nachweisbar und schwer einzufordern.
  • Osteoporose und der Steuerzahler
    Mit Kosten für die Behandlung von Spätfolgen (Knochenbrüchen) von mehreren Milliarden Euro jährlich gehört Osteoporose zu den teuersten Krankheiten. Etwa 10 Prozent werden für eine aktive, Knochenbrüche verhindernde Behandlung ausgegeben. Das kostet Steuern und Beiträge!
  • Diagnose, Therapie und das menschliche Leid
    Rechtzeitige Diagnose und Therapie könnte vielen der von Osteoporose bedrohten Bürger das Schicksal von schwindenden Knochen, chronischen Schmerzen, Behinderung und Invalidität ersparen. Leider verläuft die Entwicklung einer Osteoporose in den Anfangsstadien aber eher unauffällig. Es sind die Komplikationen durch die sie sich bemerkbar macht.
  • Diagnose, Therapie und das liebe Geld
    Rechtzeitige Diagnose und Therapie könnte  nicht nur individuelles Leid lindern, sondern auch Kosten in Milliardenhöhe für die Behandlung von Spätfolgen (Knochenbrüchen) sparen. Aktuell gespart wird aber vor allem an Maßnahmen zur Früherkennung.

 

Quellen:
Mit freundlicher Unterstützung durch den
Bundesselbsthilfeverbandes für Osteoporose e.V.