02.04.13
Durchführung einer DXA Messung
Durchführung einer DXA Messung

T-Score und Z-Score
Der T-Score ist eine Messgröße bei der Diagnostik der Osteoporose. Der T-Score ist dabei ebenso wie der Z-Score ein Wert, der bei einer Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) ermittelt wird. Er gibt an, wie stark bei einer jeweiligen Person die Knochendichte von der Knochendichte junger gesunder Erwachsener abweicht.

Bei der Knochendichtemessung mißt man den Kalksalzgehalt des Knochens. Dazu verwendet man unterschiedliche Methoden und Geräte. Bei allen diesen Verfahren besteht die Gemeinsamkeit darin, daß man den Knochen mit Strahlen oder vergleichbaren Wellen (z.B. Ultraschall) durchdringt und schaut, wie stark diese Strahlen bei ihrem Weg durch den Knochen abgeschwächt werden. Ist der Knochen dichter, ist die Abschwächung stärker, ist er dünner, ist die Abschwächung entsprechend geringer.

Wenn man den Wert einer individuellen Person mit den durchschnittlichen Messwerten von Personen aus dergleichen Altersgruppe und demselben Geschlecht vergleicht, erhält man den sogenannten Z-Score oder Z-Wert. Der Z-Score sagt nichts darüber aus, ob jemand an einer manifesten Osteoporose erkrankt ist oder nicht. Er liefert lediglich eine Information darüber, inwieweit sich der Patient von den anderen Personen in seiner Altersgruppe unterscheidet. Wenn also in der Bezugsgruppe viele an Osteoporose leiden, ist der Z-Score u.U. „normal“, obwohl eine schwere Osteoporose vorliegen kann.

Nur der T-Wert liefert die Information über das echte Ausmaß des Knochenverlustes bei einer Person, d.h. er gibt genaue Erkenntnisse darüber, ob jemand an einer manifesten Osteoporose erkrankt ist oder nicht.

Der T-Score ist laut DVO-Leitlinie das wesentliche allgemeine Densitometrie-Kriterium für Therapieentscheidungen.

Welche Messmethode ist zu bevorzugen?
In der Praxis hat sich das DXA („dual energy x-ray absorptiometry“) -Verfahren durchgesetzt. Die DXA-Messung an der Wirbelsäule und am proximalen Femur (Gesamthüfte) gilt heute als die beste Methode derr Dichtemessung und zur Abschätzung des Knochenbruchrisikos. Der deutlichste Zusammenhang zwischen einer geringen Knochendichte und einem erhöhten Frakturrisiko ist für die Osteoporose in der Postmenopause und für die senile Osteoporose des Mannes nachgewiesen.

  • Messung der Knochendichte an den Wirbeln:
    Gemessen wird die Knochendichte der Wirbel der Lendenwirbelsäule (LWS). Der mittlere T-Wert wird an den Wirbeln von L1 bis L4 ermittelt, an denen eine auswertbare Messung möglich ist. Es müssen mindestens zwei Wirbelkörper auswertbar sein.
  • Messung der Knochendichte an der Hüfte:
    Am hüftnahen Oberschenkel ist der T-Score der Gesamtregion des Oberschenkels („total hip“) und der T-Wert am Schenkelhals des Oberschenkelknochens für Risikobeurteilungen und therapeutische Schlussfolgerungen relevant. Dabei ist jeweils der niedrigste T-Wert der genannten Regionen entscheidend!

Typische Fehlerquellen
Typische und häufige Fehlerquellen sind Fremdkörper wie Schmuck und Kleidungsbestandteile oder falscher Lagerung. Zur vermeidung solcher fehlequellen gilt:

  • Patienten entkleiden
  • Patienten richtig lagern

Patienten entkleiden
Die DXA-Methode arbeitet mit Röntgenstrahlen. Durch Fremdmaterialien im Strahlengang, zum Beispiel durch Kleidungsbestandteile wie Gürtelschnallen und Knöpfe kann es daher zu Messfehlern kommen. Es werden falsch-hohe Dichtewerte ermittelt.

Auch Schmuck (Piercing), metallische Implantate oder bei Eingriffen am Knochen eingebrachter zement  führen zu falsch positiven Ergebnissen. Solcherart betroffene Regionen sind daher von der Messung auszuschließen.

Patienten richtig lagern
Die Lagerung dient insbesondere dem Ausgleich der natürlichen Krümmung der Lenedenwirbelsäule, der LWS-Lordose. Krümmungen führen aufgrund unterschidlicher Abstände zur Strahlenquelle zu ungleichem Strahlengang und damit zu falschen Messungen.

Ausgleichen lässt sich die Lendenlodose durch geeignete Lagerungsmaßnahmen wie die Beugung der Hüft- und Kniegelenke und bei Messungen an der Hüfte eine korrekte Rotationsstellung und Wegführung des Oberschenkels vom Körper (Abduktion). Somit wird nicht nur die Lendenlordose ausgeglichen, sonder auch die  Bandscheibenräume besser erkennbar gemacht, was eine Abgrenzung der zu messenden Wirbelkörper erleichtert.

Fazit
Kleine Veränderungen des T-Scores können auch durch Fehler bei der Vorbereitung und Lagerung des Patienten entstanden sein und sollten daher bei der Beurteilung des Therapieerfolges nicht überbewertet werden.

Quellen: