15.01.12

Aus dem Barmer-GEK-Report Krankenhaus 2010 geht hervor, dass die Zahl der Hüftprothesen-Implantationen mit etwa 25 pro 10.000 Versicherte seit 2007 etwa stabil ist, die Zahl der Knieprothesen-Implantationen dagegen unvermindert ansteigt von 14 pro 10.000 Versicherten im Jahre 2003 auf über 21  pro 10.000 Versicherte im Jahr 2009.

Bestätigt dies die öffentliche Diskussion um unnötige Endoprothesen-Implantationen bei immer jüngeren Patienten? Eher nein, meint Prof. Dr. Hanns-Peter Scharf vom Universitätsklinikum Mannheim und verweist darauf, dass die Krankenkassen-Daten bereits den Altersstrukturwandel in Deutschland berücksichtigen.

Erhebungen in Baden-Württemberg haben zudem ergeben, dass Operationszuwächse eher im siebten und achten Lebensjahrzehnt zu verzeichnen sind, im fünften und sechsten Lebensjahrzehnt sind zumindest die Hüft-TEP-Implantationen im Vergleich zu 2002 sogar rückläufig.

Regionale Unterschiede
Was allerdings auffällt sind gravierende regionale Unterschiede: Besonders oft werden primäre Knie-TEP-Implantationen im Südosten der Republik sowie in städtischen Ballungsräumen wie Düsseldorf, Frankfurt am Main und München vorgenommen, während dies im Norden und Nordosten im Vergleich deutlich seltener passiert, so Daten der Bertelsmann-Stiftung. Da müssen Mechanismen greifen, die nicht nur etwas mit dem Hüft- und Kniegelenk zu tun haben.

Quelle:

springermedizin.de