09.09.13

Bei den meisten mit Rückenschmerzen vergesellschafteten Erkrankungen der Lendenwirbelsäule  handelt es sich um Verschleißerscheinungen im Bereich der  Lendenwirbel, die teilweise mit Einklemmung der Nerven, aber auch mit  Verformungen der Wirbelsäule einhergehen und dadurch zu chronischen,  therapieresistenten Schmerzen führen können.

Verschleißerscheinungen mit statischen  Störungen
Hierbei handelt es sich um  Instabilitäten, Störung der Geometrie und hierdurch bedingte chronische Schmerzen. Mit speziellen Metallimplantaten und moderner Chirurgie kann heute  die Lebensqualität der Patienten unter Umständen gebessert werden.

Bandscheibenleiden
Drückt ein Bandscheibenvorfall direkt auf eine abgehende Nervenwurzel, verursacht dies starke Schmerzen, meist in einem Bein, oder auch gelegentlich doppelseitig.

Bei einem “einfachen”  Bandscheibenvorfall kann mit einer einfachen  Bandscheibenoperation das Leiden gut beeinflusst werden, wenn nicht  gleichzeitig eine Instabilität vorliegt. Sollte aber gleichzeitig eine Instabilität durch Verlust des Wassergehaltes der betroffenen Bandscheibe  vorliegen, muss gleichzeitig durch eine Stabilisierungsoperation sowohl die Statik korrigiert als auch die Nervenfasern entlastet werden.

Darüber, ob und wann eine Bandscheibenoperation notwendig wird, entscheidet der Operateur anhand strenger Kriterien. Tendenziell ist ein Ablassen von der Operationsindiaktion zu beobachten.

Instabilitäten
Reine Instabilitäten können einmal angeboren,  aber auch auf Grund von Verschleiß oder Unfällen erworben worden sein. Die Instabilitäten sind normalerweise nicht mit neurologischen Ausfällen, Lähmungserscheinungen  oder Taubheitsgefühl verbunden. Allerdings verursachen sie ständige Schmerzen, die insbesondere unter Belastung erheblich an Stärke zunehmen. Diese Art Leiden  können sehr gut durch Stabilisierungsoperationen beeinflusst und behandelt werden. Vorzugsweise werden aber muskelaufbauende oder intermodale Therapieansätze empfohlen.

Spondylolisthese
Unter Spondylolisthese versteht man ein Wirbelgleiten. Auch  dies kann angeboren oder erworben worden sein. Diese Form der Instabilität  verursacht immer wieder aufkommende Schmerzphasen, dann wieder zeitweise Besserung. Die endgültige dauerhafte Besserung der Schmerzsymptomatik kann eventuell durch eine Stabilisierungsoperation erreicht werden. Oftmals ist die Spondylolisthese ein Zufallsbefund, oder nur mit geringen Beschwerden verbunden.

Spinalkanalstenose
Degenerierte  Bandscheibenvorfälle haben eine übermäßige Belastung der kleinen Wirbelgelenke  zur Folge. Diese werden dann aufgetrieben, verdickt und vergrössert um dem Druck einer drohenden Instabilität Stand zu halten. Das bewirkt wiederum eine  Einengung des Rückenmarkkanals,. Gelegentlich liegt auch eine vorgewölbte Bandscheibe  vor (Bandscheibenprotrusion), so dass der Spinalkanal über eine oder mehrere Segmente sehr stark eingeengt  werden kann. Dies kann gleichzeitig mit einer Deformität und Verkrümmung der  Wirbelsäule einhergehen.

Bei auftretenden Lähmungen oder anderer drohender irreversibler Nervenschädigung hilft nur eine vollständige  Entlastung der Nerven und gleichzeitige Stabilisierung und Korrektur der Geometrie mit modernen Implantaten und chirurgischen Methoden.

Wirbelkörperbrüche
Auch bei Wirbelkörperbrüchen können unter bestimmten Umständen chirurgische Stabilisierungsmaßnahmen und  Korrekturoperationen sehr nützlich sein.