Das Risiko eine Osteoporose zu entwickeln, zeigt sich im Gesicht

Von zentraler Bedeutung ist die mit zunehmendem Alter und in den Wechseljahren nachlassende Festigkeit von Gewebe. Betroffen sind vor allem die Haut und das Knochengewebe. Daher – so die Schlussfolgerung der Forscher – böten sich Hautveränderungen als Indiz für gleichzeitig stattfinden Veränderungen im Knochengewebe an.
Erste Studienergebnisse scheinen den Verdacht zu untermauern. Ein Forscherteam um die Gynäkologin Frau Dr. Lubna Pal von der Yale University in New Haven, USA konnte zeigen, dass zwischen beiden Vorgängen tatsächlich ein Zusammenhang besteht.
Die Mediziner erfassten Daten von 114 Frauen in den Wechseljahren, deren Menopause nicht länger als drei Jahre zurück lag. Bestimmt wurden Anzahl und Ausprägung von Hautfalten an elf Stellen von Gesicht und Hals. Die Festigkeit des Hautgewebes an Stirn und Wangen wurde mit einem speziellen Messgerät objektiviert. Die Knochendichte wurde durch entsprechende in der Diagnose der Osteoporose gängige Osteo-Densometrie Verfahren ermittelt. Andere Einflussfaktoren wie Alter, Körpergewicht, Tabakkonsum und Einnahme von Vitaminpräparaten wurden bei der statistischen Auswertung berücksichtigt.
Die Ergebnisse waren wie erwartet: Die Dichte der Knochen erwies sich als umso höher, je geringer die Faltenbildung und je fester die Haut war. "Vom Erscheinungsbild und den physikalischen Eigenschaften der Haut ergeben sich Hinweise auf die Gesundheit des Skeletts. Das könnte es dem Arzt ermöglichen, das Knochenbruchrisiko von Frauen nach der Menopause 'auf einen Blick' zu erkennen", so Frau Dr. Lubna Pal.
Eine Osteoporose ist zu Beginn meist symptomfrei. Ein "Blick ins Gesicht" wäre ein willkommener früher Indikator zur Einschätzung des Risikos und damit Anlass zu rechtzeitigen medizinischen Intervention. Inwieweit Kosmetika oder Schönheitsoperationen das Ergebnis verfälschen ist leider nicht bekannt.
Quellen:
- Lifeline: Das Risiko lässt sich im Gesicht ablesen
- Welt Online:Gesichtsfalten verraten die Knochendichte
- Focus.de Gesichtsfalten zeigen Osteoporoserisiko
- Bild Reflexión von Juan Manuel Robiedo unter creative Common License auf flickr.