14.11.11
Ein ausdrucksstarkes Gesicht. Lässt sich in ihm das Osteoporoserisiko abschätzen?
Ein ausdrucksstarkes Gesicht. Lässt sich in ihm das Osteoporoserisiko abschätzen?

Von zentraler Bedeutung ist die mit zunehmendem Alter und in den Wechseljahren nachlassende Festigkeit von Gewebe. Betroffen sind vor allem die Haut und das Knochengewebe. Daher – so die Schlussfolgerung der Forscher – böten sich Hautveränderungen als Indiz für gleichzeitig stattfinden Veränderungen im Knochengewebe an.

Erste Studienergebnisse scheinen den Verdacht zu untermauern. Ein Forscherteam um die Gynäkologin Frau Dr. Lubna Pal von der Yale University in New Haven, USA konnte zeigen, dass zwischen beiden Vorgängen tatsächlich ein Zusammenhang besteht.

Die Mediziner erfassten Daten von 114 Frauen in den Wechseljahren, deren Menopause nicht länger als drei Jahre zurück lag. Bestimmt wurden Anzahl und Ausprägung von Hautfalten an elf Stellen von Gesicht und Hals. Die Festigkeit des Hautgewebes an Stirn und Wangen wurde mit einem speziellen Messgerät objektiviert. Die Knochendichte wurde durch entsprechende in der Diagnose der Osteoporose gängige Osteo-Densometrie Verfahren ermittelt. Andere Einflussfaktoren wie Alter, Körpergewicht, Tabakkonsum und Einnahme von Vitaminpräparaten wurden bei der statistischen Auswertung berücksichtigt.

Die Ergebnisse waren wie erwartet: Die Dichte der Knochen erwies sich als umso höher, je geringer die Faltenbildung und je fester die Haut war.  "Vom Erscheinungsbild und den physikalischen Eigenschaften der Haut ergeben sich Hinweise auf die Gesundheit des Skeletts. Das könnte es dem Arzt ermöglichen, das Knochenbruchrisiko von Frauen nach der Menopause 'auf einen Blick' zu erkennen", so Frau Dr. Lubna Pal.

Eine Osteoporose ist zu  Beginn meist symptomfrei. Ein "Blick ins Gesicht" wäre ein willkommener früher Indikator zur Einschätzung des Risikos und damit Anlass zu rechtzeitigen medizinischen Intervention. Inwieweit Kosmetika oder Schönheitsoperationen das Ergebnis verfälschen ist leider nicht bekannt.


Quellen: