Bisphosphonat bald als Dauermedikation?

Zur Langzeittherapie von Patienten, die an einer Osteoporose erkrankt sind und die mit Bisphosphonaten behandelt werden, ist die Datenlage bisher nicht sehr ergiebig.
Die Behandlung mit Bisphosphonaten ist keine Therapie, die heilt, sondern eine, die Brüche (frakturen) verhindert soll. Nach dem Absetzen einer solchen Behandlung, wird das Frakturrisiko wieder zunehmen.
Doch auch bei der Frakturprävention gibt es Unterschiede. So ist ist bekannt, dass Patientinnen, die über zehn Jahre Bisphosphonate genommen haben, signifikant weniger Wirbelkörperfrakturen haben im Vergleich zu Frauen, die eine Therapiepause gemacht haben.
Bei Schenkelhalsfrakturen sei das Ergebnis jedoch nicht so eindeutig, erinnerte Professor Johannes Pfeilschifter aus Essen beim Osteologie-Kongress 2011 in Fürth. Um entsprechende Ergebnisse zu generieren, brauche es eine große Zahl an Probanden und eine lange Beobachtungszeit.
Einerseits sprechen die vorhandenen Ergebnisse hinsichtlich der Frakturprävention tendenziell für eine Fortsetzung der Bisphosphonat Therapie über den üblichen Zeitraum von vier Jahren. Andererseits sei eine Langzeittherapie bei Osteoporose-Patienten mit Bisphosphonaten aber auch mit gewissen Risiken verbunden. Bei Patienten mit einem hohen Frakturrisiko scheint der Nutzen einer Behandlung aber zu überwiegen.
Auch um Zweifel, soll im Sommer 2011 eine Langzeitstudie gestartet werden. Die Studie mit dem Namen BILANZ (Bisphosphonat-Langzeit-Studie) ist ein Teilprojekt des vom Bundesforschungsministerium geförderten BioAsset-Verbundes.
In rund 100 Schwerpunktpraxen sollen dafür etwa 7000 Osteoporose-Patienten mit hohem Knochenbruchrisiko und einer bereits vorangegangenen mindestens vierjährigen Bisphosphonattherapie ausgewählt werden.
Die Studienteilnehmer sollen über einen Zeitraum von zwei Jahren randomisiert im Verhältnis eins zu eins eine verblindete Behandlung mit 70 mg Alendronat einmal pro Woche oder Placebo bekommen.
In der zweijährigen Behandlungsphase sollen bis Ende 2013 alle neuauftretenden Knochenbrüche sowie unerwünschte Ereignisse mit Hilfe einer regelmäßigen telefonischen Befragung erfasst werden. Und bei einer Teilgruppe von etwa 1000 Patienten werden darüber hinaus verschiedene Verfahren zur Knochendichtemessung im Hinblick auf die Bruchvorhersage evaluiert.