18.02.09

Daten der DONALD-Studie vom Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE), das der Universität Bonn angegliedert ist, weisen zumindest bei koffeinhaltigen Softdrinks eine direkte Auswirkung auf den Knochenstoffwechsel aus. 

In der DONALD-Studie (DOrtmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study) erfassen die Forscher des FEK seit 1985 die Ernährungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen.

Bei 228 der Teilnehmer hatten die Wissenschaftler neben anderen Untersuchungen den Knochenmineralgehalt gemessen. Diese Daten setzten sie nun erstmalig in Bezug zum Konsum an Freizeitgetränken aus der Dose oder der Flasche.

"Je mehr derartiger Limonaden Jugendliche zu sich nehmen, desto geringer der Mineralgehalt ihrer Knochen", warnt Studienleiter Prof. Thomas Remer. "Zumindest bei koffeinhaltigen Softdrinks haben wir eine direkte Auswirkung auf den Knochenstoffwechsel festgestellt - worauf genau diese beruht, wissen wir allerdings noch nicht."

Mehr Cola, weniger Protein 
Verschärft wird die Situation durch einen weiteren Effekt: Wer seinen Durst meist mit Cola, Apfelschorle oder Zitronenlimo stillt, nimmt im Schnitt weniger Protein mit der Nahrung zu sich. Protein ist Teil einer ausgewogenen Ernährung, die  wichtig für die Knochenentwicklung ist. Bislang hatten Forscher den negativen Einfluss der Softdrinks neben dem hohen Phosphatgehalt eher darauf zurückgeführt, dass die Limonaden Milch als Getränk ersetzen. "Wir konnten allerdings keinen spezifischen Zusammenhang zwischen Milchkonsum und Knochenmineralgehalt feststellen", betont Erstautor Lars Libuda.

Stattdessen ist ein hoher Softdrink-Konsum wohl eher Ausdruck einer generell unausgewogenen Ernährung. Eine weitere Studie der FKE-Forscher bestätigt das: Wer auf zuckersüße Limonaden steht, bevorzugt demnach eine insgesamt kohlenhydratreichere und proteinärmere Kost.

Osteoporose als Spätfolge
Die Folgen können dieser Ernährungsgewohnheiten können gravierend sein: "Mit dem, was wir in jungen Jahren essen und trinken, bestimmen wir bis ins hohe Alter die Stabilität unserer Knochen mit", betont Libuda. "Eine gesunde Ernährung in der Jugend ist daher die beste Osteoporose-Vorbeugung." 

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Abstract der Originalpublikation